Zusammen zum antipatriachalen Block nach Leipzig! / Together to the anti-patriachal block to Leipzig!
Zusammen zum antipatriachalen Block nach Leipzig!
Taten sprechen mehr als Worte – das zeigt die aktuelle Situation um das Antifa-Ost-Verfahren von Lina und dem Verräter Dömhöver schmerzlich auf – ein feministisch solidarisches Handeln ist leider noch keine Normalität in unseren Strukturen. Das demnächst zu erwartende erste Urteil in diesem Verfahren wollen wir als Anlass nehmen, uns zu vergegenwärtigen, wie wir uns ein Miteinander – im Privaten und Politischen – vorstellen. Wir wollen uns fragen, wofür und wogegen wir kämpfen. Unsere (queer)feministische Haltung und Analyse betrachten wir hierbei als notwendiges Mittel einen Weg aufzuzeigen, wie wir Dinge anders handhaben können.
Um die Momente der erdrückenden Repression zu nutzen, plädieren wir für mehr Selbstreflexion, Mut und konsequentes Handeln. Es braucht mehr Diskussionen und eine Streitkultur, um die eigenen Strukturen und Verhaltensweisen zu hinterfragen, die dazu beigetragen haben, einen solchen Verrat, wie den von JD möglich zu machen und die weiterhin dazu beitragen, dass gewaltvolle und unterdrückende Mechanismen in unserer Szene aufrechterhalten werden.
Strukturelle Diskriminierung bedeutet, dass wir alle durch Herrschaftsverhältnisse geprägt sind, die zu Diskriminierung und Unterdrückung beitragen. Patriarchale Herrschaft hat sich in uns allen kleinteilig verfestigt, wir sind mit ihr sozialisiert worden. Nur wer eine Analyse von patriarchaler Gewalt entwickelt und (eigene) Handlungen hinterfragt, kann diese auch wahrnehmen, benennen und verändern. Ansonsten bleibt patriarchale Gewalt die Norm, die weder besonders auffällig noch falsch erscheint.
Die Verhältnisse wirken gerade richtig beschissen und es wirkt so, als würden uns Repressionen erdrücken. Viele von unseren Gefährt*innen sind in den Fokus der Repressionsorgane geraten und wahrscheinlich wird dies auch vieles von unserer Arbeit in den nächsten Jahren bestimmen.
Aber es liegt an uns, die gegenwärtige Lage als Chance zu nutzen und Dinge anders zu machen: konsquent solidarisch gegen jegliche Form von Unterdrückung zu stehen und gleichzeitig mit Verantwortung und Fürsorge füreinander unsere Verbindungen zu stärken. Das heißt, dass Nazis auf’s Maul gehört und wir zu unserem Umfeld radikal zärtlich und wertschätzend sein wollen.
Wir halten es für richtig und notwendig, sich auch im Zuge der ersten Urteilsverkündung am TAG X des SAO Verfahren in Leipzig solidarisch zu zeigen sowie die Notwendigkeit antifaschistischen Widerstands und einer queerfeministische Haltung im antipatriarchalen Block erneut zu betonen.
Der Staat sieht unsere Schwächen und versucht uns darin zu spalten. Das Urteil im AntifaOst-Verfahren soll uns noch weiter in die Handlungsunfähigkeit treiben. Wir wollen nicht in diese Falle tappen, sondern daran arbeiten aus Fehlern zu lernen und neue Umgansweisen zu erschaffen und neu zu üben.
Als Feminist*innen und Antifaschist*innen unterstützen wir den Aufruf nach Leipzig und werden gemeinsam wütend auf die Straße gehen. Kommt mit!
Auch wollen wir die Chance nutzen und unsere Solidarität mit der Gefährtin Eda Deniz Haydaroğlu, die seit dem 18.03. im Hungerstreik ist, zeigen. Weg mit dem Paragraph 129, 129 a und b! (Weitere Infos: https://asanb.noblogs.org/?event=eda-deniz-haydaroglu-seit-28-032023-im-hungerstreik-und-noch-im-kampf )
Wir sehen uns am 03.06.23 in Leipzig ab 17 Uhr auf der Wolfgang-Heinze-Straße in Connewitz.
Mit Love&Rage!
Together to the anti-patriachal block to Leipzig!
Actions speak louder than words – this is painfully shown by the current situation around the Antifa East trial of Lina and the traitor Dömhöver – a feminist solidary action is unfortunately not yet a normality in our structures. We want to take the first verdict in this trial, which is expected soon, as an occasion to visualize how we imagine a togetherness – in private and in politics. We want to ask ourselves what we are fighting for and against. We consider our (queer)feminist attitude and analysis as a necessary means to show a way how we can do things differently.
To take advantage of the moments of oppressive repression, we advocate for more self-reflection, courage and consistent action. There needs to be more discussion and a culture of debate to question one’s own structures and behaviors that have contributed to making such betrayal as JD’s possible and that continue to perpetuate violent and oppressive mechanisms in our scene.
Structural discrimination means that we are all shaped by relations of domination that contribute to discrimination and oppression. Patriarchal domination has become entrenched in all of us in small ways; we have been socialized with it. Only those who develop an analysis of patriarchal violence and question (their own) actions can also perceive, name and change it. Otherwise, patriarchal violence remains the norm, which neither seems particularly conspicuous nor wrong.
The conditions seem really shitty right now and it seems as if repression is crushing us. Many of our companions have come into the focus of the repressive organs and this will probably also determine much of our work in the coming years.
But it is up to us to use the current situation as an opportunity to do things differently: to stand consistently in solidarity against any form of repression and at the same time to strengthen our ties with responsibility and care for each other. This means that Nazis have to be smacked in the mouth and that we want to be radically tender and appreciative to our surroundings.
We think it is right and necessary to show solidarity also in the course of the first verdict on DAY X of the SAO trial in Leipzig as well as to re-emphasize the necessity of anti-fascist resistance and a queerfeminist stance in the anti-patriarchal block.
The state sees our weaknesses and tries to divide us in them. The verdict in the AntifaOst trial is intended to drive us even further into our inability to act. We do not want to fall into this trap, but work to learn from mistakes and to create and practice new ways of dealing.
As feminists and anti-fascists we support the call to Leipzig and will go together angrily on the streets. Come with us!
We also want to use the opportunity to show our solidarity with the companion Eda Deniz Haydaroğlu, who has been on hunger strike since March 18. Away with paragraph 129, 129 a and b! (More info: https://asanb.noblogs.org/?event=eda-deniz-haydaroglu-seit-28-032023-im-hungerstreik-und-noch-im-kampf )
We’ll see each other at 03.06.23 in Leipzig at 5pm at the Wolfgang-Heinze-Straße in Leipzig-Connewitz.
With love&rage!