++ Demo Mittwoch 19.07.23 19 Uhr Oranienplatz – Rojava Şoreşa Hêviyê – 11 Jahre Revolution der Hoffnung ++

Demonstrationsaufruf – Call for Demonstration (engl. below)

Am 19 Juli diesen Jahres wird es 11 Jahre her sein, dass die Menschen in Nord-Ost-Syrien ihr Schicksal in die eigene Hand nahmen und das verwirklichten, was heute als Rojava Revolution rund um den Globus bekannt geworden ist. Wenn wir auf die letzten 11 Jahre zurückblicken, dann sehen wir eine Geschichte voller Mut und Hoffnung. Mit dem Aufbau von Rätestrukturen, nachbarschaftlichen Kommunen und Kooperativen haben sich die Menschen Nord-Ost-Syriens zum Ziel gesetzt, die Probleme des Mittleren Ostens zu überwinden und eine demokratische Selbstverwaltung nach den Vorschlägen Abdullah Öcalans aufzubauen. Angeführt von Frauen und Jugendlichen wurden im Nord-Osten Syriens Selbstverteidigungsstrukturen geschaffen, welche dem Islamischen Staat in verlustreichen Kämpfen die Stirn boten, den Jesiden in Shengal einen Fluchtkorridor schlugen und den Banden des Islamischen Staates bei der Schlacht um Kobanê die erste richtungsweisende Niederlage zuführten. Nachdem 2014 die Selbstverwaltung ausgerufen wurde, weitete sich die Revolution mit jeder Stadt und jedem Dorf aus, die dem IS abgetrotzt werden konnte. Über 12.000 Menschen ließen in diesen Jahren ihr Leben für die Verteidigung der Menschlichkeit und im Ringen um das Fortbestehen der sozialen Revolution in Kurdistan. Mehr als doppelt zu viele leiden heute noch als Kriegsversehrte unter den physischen Folgen.

Während in diesen Jahren die ganze Welt nach Rojava blickte und mit Unverständnis die Politik der eigenen Länder betrachtete, welche die demokratischen Selbstverteidigungskräfte (QSD) entweder garnicht oder nur sehr verhalten unterstützte, versorgte die Türkei den Islamischen Staat mit Waffen, ließ verwundete Dschihadisten in türkischen Krankenhäusern verarzten und setzte alles daran, die demokratische Autonomie an seiner südlichen Staatsgrenze zu vernichten. Weil der IS immer weiter zurückgedrängt wurde und sich die Selbstverwaltung neben den KurdInnen auf viele weitere ethnische Gruppen ausweitete, die heute gleichberechtigt zusammenleben, erklärte der türkische Staat der Selbstverwaltung den Krieg. In mehreren Invasionen besetzte er 2016, 2018 und 2019 Teile der Region, während die internationale Staatengemeinschaft schweigend zusah. Viel zu schwer schienen gute wirtschaftliche Beziehungen zur Türkei und die Nato Mitgliedschaft gegenüber Menschlichkeit zu wiegen. Somit öffnete erst Russland 2018 den Luftraum für türkische Kampfflugzeuge und den Einmarsch in Afrin, dann 2019 die USA für die Besatzung von Serêkaniyê und Girê Spî, während Deutschland die Waffen für Erdogans Kriegsverbrechen lieferte. Seitdem wird der türkische Staat nicht müde, ununterbrochen die Selbstverwaltung anzugreifen. Täglich fallen Bomben und ohne gerichtliche Urteile werden ZivilistInnen, PolitikerInnen und AktivistInnen durch umbemannte Kampfdrohnen getötet, wobei nach den Präsidentschaftswahlen auch eine erneute Invasion nur eine Frage der Zeit zu sein scheint.

In Rojava wurde und wird heute für die Verwirklichung eines gleichberechtigten Zusammenlebens gekämpft, das auf sozialer Ökologie, Frauenbefreiung und radikaler Demokratie basiert. Angesichts des Syrienkonflikts und des blutigen Krieges der dort tobt, hat sich gezeigt, dass lediglich ein System demokratischer und kommunaler Selbstverwaltung die Probleme der gesamten Region lösen kann, die so reich an kultureller Vielfalt ist. Der Schlüssel dafür liegt in dem Aufbau einer demokratischen Gesellschaft und gegenseitiger Akzeptanz, weshalb in der Selbstverwaltung weder eine bestimmte Religion noch eine Nationalität vor der anderen Vorrang hat.
Aus diesen Gründen schauen Menschen aus aller Welt auf dieses einzigartige Projekt und beteiligen sich am Aufbau und an der Verteidigung der Revolution.

Am 19. Juli wollen wir deshalb auch in Berlin auf die Straßen gehen und den Menschen vor Ort zeigen, dass wir an ihrer Seite stehen!

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On July 19 this year, it will be 11 years since the people of North-East Syria took their destiny into their own hands and realized what has now become known around the globe as the Rojava Revolution. When we look back at the last 11 years, we see a story of courage and hope. By building council structures, neighborhood-based communes, and cooperatives, the people of northeastern Syria set out to overcome the problems of the Middle East and build democratic self-government according to Abdullah Öcalan’s proposals. Led by women and young people, self-defense structures were created in north-eastern Syria, which stood up to the Islamic State in battles with heavy losses, struck an escape corridor for the Yazidis in Shengal, and inflicted the first landmark defeat on the Islamic State gangs in the battle for Kobanê. After self-rule was declared in 2014, the revolution expanded with every town and village that could be wrestled from IS. Over 12,000 people gave their lives in these years in defense of humanity and in the struggle for the continuation of the social revolution in Kurdistan. More than twice as many are still suffering from the physical consequences as war casualties today.

While the whole world looked to Rojava during these years and viewed with incomprehension the policies of its own countries, which either did not support the Democratic Self-Defense Forces (QSD) at all or only very cautiously, Turkey supplied the Islamic State with weapons, had wounded jihadists treated in Turkish hospitals and did everything in its power to destroy the democratic autonomy on its southern state border. Because the IS was pushed back further and further and the self-government expanded to include many other ethnic groups in addition to the Kurds, who now live together on an equal footing, the Turkish state declared war on the self-government. In several invasions, it occupied parts of the region in 2016, 2018, and 2019, while the international community watched silently. Good economic relations with Turkey and NATO membership seemed to weigh far too heavily against humanity. Thus, first Russia opened the airspace for Turkish warplanes and the invasion in Afrin 2018, then the USA in 2019 for the occupation of Serêkaniyê and Girê Spî, while Germany supplied the weapons for Erdogan’s war crimes. Since then, the Turkish state never tires of attacking the self-government continuously. Bombs are dropped daily and civilians, politicians and activists are killed by manned combat drones without judicial verdicts, and after the presidential elections, another invasion seems to be only a matter of time.

In Rojava, the struggle for the realization of an equal coexistence based on social ecology, women’s liberation and radical democracy has been and continues today. In the face of the Syrian conflict and the bloody war raging there, it has become clear that only a system of democratic and local self-government can solve the problems of the entire region, which is so rich in cultural diversity. The key to this lies in building a democratic society and mutual acceptance, which is why neither one religion nor one nationality takes precedence over the other in self-government.
For these reasons, people from all over the world are looking at this unique project and are participating in building and defending the revolution.

Therefore, on July 19, we also want to take to the streets in Berlin and show the local people that we stand by their side!

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passiert am 19.07.2023