Das „ Wir sind dran “ – Meeting am Freitag von Bewohner*innen im Friedrichshainer Nordkiez

Am 22.9.2023

Auf der Straße vor dem Haus „Rigaer Straße 15“ Beginn 18 Uhr
Nach Begrüßung und Reden zum Thema „Diskussionsforum“:

Was müssen wir ändern ? –
damit wir bleiben können !

Ab 20,15 Uhr Public Viewing des Films: Mietrebellen
Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt
Der Film ist ein Kaleidoskop der Mieterkämpfe in Berlin gegen die Verdrängung aus den nachbarschaftlichen Lebenszusammenhängen. Eine Besetzung des Berliner Rathauses, das Camp am Kottbusser-Tor, der organisierte Widerstand gegen Zwangsräumungen und der Kampf von Rentnern um ihre altersgerechten Wohnungen und eine Freizeitstätte symbolisieren den neuen Aufbruch der urbanen Protestbewegung.
Dokumentarfilm von Gertrud Schulte Westenberg und Matthias Coers D 2014 | 78 min. | https://mietrebellen.de
Ca. 21,30 Uhr Gesprächsrunde zum Film Bis Open End

Hintergründe:
„Auf Fluchtwegen können wir uns nicht mehr treffen !“
steht an der Hofdurchfahrt der
Rigaer Straße 15
sollte vor drei Jahren für 14.Millionen €. verkauft werden. Zum Glück hat sich kein Käufer gefunden. Seit einem halben Jahr sollen nun beide Höfe verkauft werden, mit dem Recht Neubauten zu errichten. Die Familie „von Ohr“ versucht so eine schleichende Gentrifizierung durch die Hintertür. Denn es werden keine Sozialwohnungen geschaffen, sondern Eigentumswohnungen.
Danach ist geplant im Vorderhaus die Dachböden auszubauen. Und danach wird wohl renoviert; damit die Mieten hochgehen können. Obwohl seit einem Jahrzehnt aus Geiz nichts mehr saniert wurde.
Das Bauamt wird das Vorhaben genehmigen, sobald ein positives Brandschutzgutachten eingereicht wird. Dann kann im vorderen Hof ein Neubau an die Rückwand des Hauses Rigaer Straße 14 angebaut werden; mit etwa 7 m Tiefe. Im hinteren Hof befinden sich Links und Rechts zwei ehemalige Industriebauten, nun Wohnhäuser. Dort kann man die Lücke ganz und sechs Stockwerke hoch geschlossen werden. Dies würde nicht nur bedeuten, dass der Hof in zwei kleine „Freiflächen“ zerstückelt wird, sondern auch dass der Hof der Nachbarschaft Rigaer Straße 16 so eingeengt wird das ab der Mittagszeit kein Sonnenlicht mehr ankommen kann.
Nach Vorschrift wird der Begegnungsraum der Mieter noch ganze 80 qm sein. Es ist doch seltsam das mittlerweile den Mietermenschen nicht mehr Freilauf und Freifläche wie den Bio-Hühnern in artgerechten Haltung zusteht.
Im Vorderhof gibt es noch vier alte hohe Bäume, zwei Rabatten mit einem Rosenbaum und viel verschiedene Pflanzen. Im Hinterhof stehen eine alte hohe Birke und ein Nussbaum auf Rasenflächen. Sie bieten kühlen Schatten im Sommer lauschige Plätze um sich zu treffen. Es ist eine Insel der Ruhe mitten in der Stadt. Die Mieter*innen werden ihr Naherholungsgebiet in den Höfen und ihren sozialen Treffpunkt verlieren.
Die Stadtpolitik erlaubt noch die Bebauung nach Vorstellungen des 19 Jahrhundert;
zu einer Betonwüste. Sie sollte sich aber wappnen gegen den Klimawandel. Eine weitere Versiegelung der wenigen Freiflächen trägt weiter zur Aufheizung der Stadt im Sommer bei und zur schlechten Luftqualität. Wir brauchen mehr Bäume und Grünflächen auf Öffentlichen Plätzen und in den Höfen in unserem Kiez!!!

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passiert am 13.09.2021