Reclaiming the word “apartheid”
Am 19.11.2023 wurde hier auf knack.news der Artikel von no borders „Warum die No Border-Bewegung zu Palästina nicht schweigen kann!“ veröffentlicht. In diesem Beitrag wird immer wieder erklärt, dass Israel ein „Apartheidregime“ und „Apartheidstaat“ sei. Bereits 2017 veröffentlichte die iz3w einen übersetzten Beitrag von Nkululeko Nkosi. Der Artikel soll als Erwiderung auf den No Borders Beitrag verstanden werden. Unter der übersetzten Variante auf deutsch, wird auch noch das Original von africansforpeace.com sein.
Warum die Gleichsetzung von Israel mit dem rassistischen Südafrika falsch ist
Im August 2001 kam es im südafrikanischen Durban bei der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus zu hässlichen Szenen: Israelische und jüdische Delegierte waren heftigen Beschimpfungen durch andere KonferenzteilnehmerInnen ausgesetzt. Deren Begründung lautete, Israel sei ein rassistischer Apartheidstaat, dessen Angehörige nichts auf einer antirassistischen Konferenz verloren hätten. Die Gleichsetzung von Israel mit dem Apartheidstaat Südafrika findet bis heute weltweit große Resonanz, sie ist eine der zentralen Argumentationsfiguren des globalen BDS-Bündnisses (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen). Im Neuen Südafrika ist die radikale Ablehnung Israels sogar eine Mehrheitsposition, insbesondere im Umfeld des ANC.
Umso bemerkenswerter ist die Initiative Africans for Peace, die mittels der im Februar 2017 erschienenen Publikation »New Perspectives on Israel and Palestine« eine Revision des antizionistischen Weltbildes anstrebt. Als »unabhängiges Kollektiv von Studierenden, DozentInnen und AktivistInnen« wollen die Africans vor Peace Diskussionen um friedliche Konfliktlösungen vorantreiben und dabei afrikanische Sichtweisen einbringen. Einige ihrer Mitglieder reisten nach Israel und Palästina und reflektierten anschließend selbstkritisch ihre bisherigen Ansichten zu Israel. Wir dokumentieren hier leicht gekürzt einen Beitrag aus der Publikation. ANC-Mitglied Nkululeko Nkosi weist darin den Apartheidvorwurf gegen Israel aus einer südafrikanischen Perspektive zurück.
Fast ein Jahrhundert lang bestimmte die Apartheid Südafrika durch die Institutionalisierung der Rassentrennung, sie war die Grundlage unseres politischen Systems. »Apartheid« ist ein Wort aus dem Afrikaans und bedeutet »Getrenntheit«. Für unsere Eltern und Großeltern waren die Jahre der Apartheid eine Quelle für tief sitzende individuelle Traumata. Ihre Generationen waren gezwungen, in diesem teuflisch diskriminierenden System zu leben. Diejenigen, die im Post-Apartheid-Südafrika aufgewachsen sind, können dieses rassistische Erbe noch heute deutlich spüren.
Gerade deshalb, weil wir SüdafrikanerInnen genau wissen, was Apartheid bedeutete, haben wir die Pflicht zu hinterfragen, ob es ein angemessenes Wort ist, um den Israel-Palästina-Konflikt zu beschreiben. Das heißt im Klartext: Da niemand den Schmerz und die Schrecken der Apartheid besser kennt als wir, sind wir es, die der Welt signalisieren sollten, wann es angemessen ist, das Wort zur Beschreibung einer Situation zu verwenden – und wann nicht.
Realitäten der Apartheid in Südafrika
Apartheid bedeutete in Südafrika die Aufrechterhaltung von Rassismus als ein System von Gesetzen und Reglementierungen. Es war ein rechtliches Mittel der Weißen Minderheit, die sich auf weniger als zehn Prozent der Bevölkerung belief, ihre ökonomische und politische Überlegenheit zu stabilisieren. Zugleich wertete die Apartheid sowohl die Identität als auch die Würde der Schwarzen Bevölkerung herab: Schwarzen und anderen nicht-weißen Bevölkerungsgruppen wurden Landrechte, Wahlrecht, Redefreiheit und letztlich das Recht auf freie Selbstentfaltung vorenthalten.
Die Wurzeln der Apartheid reichen bis ins Jahr 1913 zurück, als der so genannte »Land Act« verabschiedet wurde, drei Jahre nachdem die Buren und die britische Kolonialmacht die Unabhängigkeit Südafrikas vereinbart hatten. Nach diesem Gesetz wurde die Schwarze Bevölkerungsmehrheit gezwungen, ausschließlich in so genannten »Native Reserves« zu leben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, der Südafrika in eine tiefe ökonomische Krise gestürzt hatte, gewann die National Party die Parlamentswahlen (an der nur weiße WählerInnen teilnehmen durften) mit dem Versprechen, die Rassentrennung zu formalisieren und auszuweiten. Zum ersten Mal fiel nun das Wort »Apartheid«. Der designierte Premierminister Hendrik Verwoerd, aus dessen Feder die Apartheidgesetze stammen, äußerte dabei explizit, dass es darum ging, die an sich schon sehr starke Rassentrennung des Landes noch weiter zu forcieren: «Warum sollten die Bantu-Kinder (Schwarzen) in Mathematik unterrichtet werden, wenn sie diese niemals praktisch benutzen werden? Das ist doch absurd. Bildung sollte an die Chancen und die Lebensumstände eines Menschen angepasst werden.« Für Verwoerd und andere RassistInnen gehörten Schwarze Menschen ganz »natürlich« an den unteren Rand der sozialen Hierarchie.
In den folgenden Jahren wurde eine Reihe weiterer Gesetze verabschiedet, welche die Apartheid weiter verfestigten, etwa indem verhindert wurde, dass Weiße und Schwarze Menschen in den gleichen Gegenden leben durften. Darunter waren folgende Gesetze: Der Population Registration Act (1950) als Basis der Apartheid teilte die SüdafrikanerInnen in drei getrennte, ungleiche Gruppen ein: Weiße, Schwarze und Coloureds. Der Prohibition of Mixed Marriages Act (1949) verbot Ehen zwischen Menschen unterschiedlicher »Rassenzugehörigkeiten«. Der Sexual Offenses Act (1957) untersagte sexuelle Kontakte zwischen Weißen und Schwarzen sowie Homosexualität. Und laut dem Suppression of Communism Act (1950) zählte jegliche Form des Widerstandes gegen die Rassentrennung zum »Kommunismus«.
Diese Zusammenstellung von Apartheid-Gesetzen ist nur ein Auszug, jedoch wird deren repressives Wesen mehr als deutlich. Ihr primäres Ziel war es, die weiße Vorherrschaft im Land auszubauen, indem nicht-weißen Menschen grundlegende Menschenrechte verwehrt wurden. Es gab keine Schwarzen PolitikerInnen oder RichterInnen, folglich lag also die gesamte politische Macht in den Händen der Weißen. Als gesellschaftliches System war die Apartheid omnipräsent, sie erkannte weder Privatsphäre noch Individualität an. Sie und nicht persönliche Präferenzen bestimmten, wer mit wem in Verbindung stand, zusammenarbeitete, befreundet war oder eine Liebesbeziehung entwickelte. In diesem Sinne kann die Apartheid als eine Form des Totalitarismus interpretiert werden.
Was die Apartheid vor allem von den Schwarzen wollte, war ihre Arbeitskraft – so billig wie möglich. Dies beruhte auf Verwoerds Ansicht, dass Schwarze Menschen den Weißen unterlegen seien und wurde durch eine Bildungspolitik fortgeführt, die Schwarze am gesellschaftlichen Aufstieg hinderte. Durch den »Bantu Education Act« wurde der Unterricht für Schwarze SchülerInnen auf Afrikaans abgehalten – eine Sprache, die diese weder sprachen noch verstanden. Die meisten Schulen für Schwarze hatten weder sanitäre Anlagen noch Strom. An diesen Schulen wurde den SchülerInnen vermittelt, dass sie als Schwarze nichts Besseres in ihrem Leben zu erwarten hätten.
Selbstverständlich nahmen die Schwarzen diese Unterdrückung nicht einfach hin. Es gab viele Proteste und Aufstände gegen die Regierung und ihre Institutionen. Der sicherlich bedeutendste fand am 16. Juni 1976 statt, als tausende SchülerInnen in Soweto, einem ausgedehnten Township bei Johannesburg, auf die Straße gingen, um gegen den zwangsverordneten Unterricht auf Afrikaans zu demonstrieren. Die Polizei ging hart gegen die Demonstrierenden vor. 600 Menschen wurden erschossen und mehr als 3.000 verletzt, was landesweite Proteste und letzten Endes die Abschaffung der Apartheid gut zwanzig Jahre später nach sich zog.
Jedoch weitete die Regierung das Apartheidregime und die damit verbundenen Verfolgungen vor allem der kritischen Presse nach den ersten Aufständen in Soweto noch aus. So wurden etwa das »Drum Magazine« und »Daily Dispatch« verboten, nachdem diese eine Kampagne zum Mordfall des Anti-Apartheid-Aktivisten Steve Biko lanciert hatten. Die Einschränkung der Pressefreiheit war ein verzweifelter Versuch des Apartheidregimes, kritische Stimmen sowohl für die BürgerInnen im eigenen Land als auch für die Öffentlichkeit im Ausland unhörbar zu machen.
Unhaltbare Vergleiche mit Israel
Schon seit über 50 Jahren wird Apartheid-Südafrika mit Israel verglichen. Ursprünglich geschah dies aber nicht durch Schwarze SüdafrikanerInnen oder PalästinenserInnen, sondern die UdSSR, die aus geopolitischen Gründen die arabischen Staaten in ihrem Kampf gegen Israel rhetorisch unterstützen wollte. 1975 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, in der Zionismus mit Rassismus gleichgestellt wurde und dementsprechend Südafrika in einem Atemzug mit Israel genannt wird. Auch wenn diese Resolution 1991 wieder außer Kraft gesetzt wurde, ist dieser Vergleich nach wie vor präsent und wird durch Veranstaltungen weiter gepflegt, zum Beispiel mit der jährlich weltweit stattfindenden »Israel-Apartheid-Woche«.
Es ist allgemein bekannt, dass der Israel-Palästina-Konflikt vor allem religiöse und territoriale Dimensionen hat. Bei der Apartheid ging es vor allem um die Dominanz einer »Rasse«, nicht um Religion oder Nationalität. Im Gegensatz zur Apartheid haben arabische BürgerInnen Israels die gleichen Rechte und Freiheiten wie jüdische BürgerInnen. Bei meinem letzten Besuch in Israel konnte ich feststellen, dass die israelische Regierung anders als Südafrika nicht absichtlich versucht, bestimmte Gruppen voneinander zu isolieren. Während meines Besuchs habe ich intensiv mit PalästinenserInnen und Israelis gesprochen und diskutiert. Dabei stellte ich fest, dass sie alle ein sehr ausgeprägtes Bedürfnis haben, in Frieden Seite an Seite als NachbarInnen zu leben. Demgegenüber verachteten während der Apartheid die Weißen BürgerInnen Südafrikas die Schwarzen und tun es zum Teil bis heute.
Manche behaupten, dass zumindest der Vergleich der palästinensischen Autonomiegebiete mit den so genannten südafrikanischen Bantustans funktioniere. Bantustans waren mehr oder minder autonome Gebiete für Schwarze, die vom Apartheidregime geschaffen wurden. Allerdings sollten diese verarmten Landstriche nicht mit eigenständigen Staaten verwechselt werden. Trotz einiger struktureller Ähnlichkeiten hinkt der Vergleich aus mehreren Gründen. In den 1970ern lebten ungefähr vier Millionen Schwarze in den Bantustans. Die Regierung plante letzten Endes, alle Schwarzen des Landes dorthin umzusiedeln. Nichts annähernd Vergleichbares wurde je von der israelischen Regierung angedacht, die stets betont, dass sie die PalästinenserInnen nicht auf unbestimmte Zeit regieren möchte.
Außerdem waren die Verhältnisse in den Bantustans wesentlich schlechter als in den palästinensischen Autonomiegebieten, nicht zuletzt, weil ausländische Regierungen die Bantustans nicht anerkannten und somit auch nicht wirtschaftlich oder anderweitig unterstützten. Die palästinensischen Autonomiegebiete werden hingegen international als zukünftiger souveräner Staat anerkannt und haben dementsprechend internationale Hilfsgelder in Milliardenhöhe erhalten.
In Israel wird – anders als im Südafrika der Apartheid – die Wahrheit nicht unterdrückt. Für den Befreiungskampf war zentral, was der Welt von den zensierten Medien über die Verhältnisse in Südafrika mitgeteilt wurde. Die Antwort des Apartheidregimes war, die Pressefreiheit einzuschränken und jeglichen Dissens zu unterbinden. In Israel hingegen werden die Pressefreiheit und die Rechte von JournalistInnen verteidigt und geschützt. So unterstützte zum Beispiel der Oberste Gerichtshof in Israel die Journalistin Ilana Dayan, die in ihren investigativen Fernsehberichten einen ehemaligen Offizier belastete, der 2004 ein palästinensisches Mädchen umgebracht hatte. Seiner Klage wegen Rufmordes wurde nicht statt gegeben. Im Südafrika der Apartheid hätte es nie ein ähnliches Urteil zugunsten einer Journalistin gegeben. Im Gegenteil, das Presserecht enthielt eine Reihe von Verbots- und Einschüchterungsparagraphen, die auch angewandt wurden.
Im Gegensatz zu den Schwarzen während der Apartheid können die AraberInnen in Israel wählen, sie haben ihre eigenen RepräsentantInnen und InteressenvertrerInnen in politischen Debatten. 2015 gewann die von PalästinenserInnen dominierte Vereinte Liste 13 Sitze in der Knesset und ist somit drittstärkste Kraft im Land. Diese Partei ist dafür bekannt, eine der schärfsten KritikerInnen der israelischen Regierung zu sein. Die israelische Politik lässt also Opposition und Kritik zu, ohne mit Verboten oder Gefängnis zu drohen.
Im Südafrika der Apartheid hatten Nichtweiße weder ein Wahlrecht noch eine gewählte politische Repräsentation. Im Gegensatz zu den BewohnerInnen der Bantustans haben die PalästinenserInnen ihre eigene unabhängige Regierung, die sie selbstverständlich selbst wählen. Im Südafrika der Apartheid wurden alle RepräsentantInnen der Nichtweißen von der Regierung in Pretoria ernannt und waren dieser Rechenschaft schuldig. Daher lautete eine der Hauptforderungen der Anti-Apartheid-Bewegung »one person, one vote«.
In Südafrika konnten Schwarze von Gleichberechtigung nicht einmal träumen. Die Apartheid war so engstirnig, dass es unvorstellbar gewesen wäre, dass ein Schwarzer Richter einen Fall bearbeitet, der auch eine Weiße Person betrifft. Ob Busse, Parks, öffentliche Toiletten oder Bänke, ihre Benutzung wurde durch Apartheidgesetze geregelt, die dafür sorgten, dass Weiße und Schwarze nicht die gleichen Orte nutzen konnten. Die Regierung hätte es verhindert, dass eine Schwarze Person einen einflussreichen Posten bekleidet, wohingegen in Israel sehr wohl AraberInnen in den höheren Rängen des politischen, gesellschaftlichen und militärischen Lebens zu finden sind.
Ein Projekt der Entwürdigung
Israel schützt sowohl Freiheit als auch Diversität. AraberInnen genießen in Israel mehr Freiheit als in Palästina, besonders dort, wo die Hamas Angst verbreitet. Genauso wie in Zeiten der Apartheid werden die Rechte der Frauen in Palästina nicht respektiert. Damals war die Verfügungsgewalt Schwarzer Frauen über ihr Eigentum an die Zustimmung eines Mannes geknüpft. Während der Apartheid stand Homosexualität unter Gefängnis- oder Geldstrafe; Israel war hingegen eines der ersten Länder, das die Rechte der gesamten LGBT-Community anerkannte.
Bitte stehlt uns also nicht das Wort Apartheid! Für Schwarze SüdafrikanerInnen bedeutete Apartheid mehr als nur systematische Diskriminierung unserer Bevölkerungsgruppe. Es war ein Projekt, das zum Ziel hatte, einer spezifischen »Rasse« ihre Geschichte, Kultur, Würde und Menschlichkeit zu entreißen. Wer das Wort Apartheid benutzt, um die israelisch-palästinensische Patt-Situation zu beschreiben, führt das Projekt der Entwürdigung Schwarzer SüdafrikanerInnen fort, indem die Einzigartigkeit des Rassismus und des Hasses, mit dem wir damals konfrontiert wurden und den wir mit viel Blut und Tränen überwinden konnten, negiert wird. Sicherlich ist das Gefühl, von einer anderen Gruppe diskriminiert und unterdrückt zu werden, auch für den Israel-Palästina-Konflikt von Bedeutung. Aber es unterscheidet sich doch sehr stark von dem juristisch-institutionell legitimierten Rassismus, der auf dem Konstrukt weißer Überlegenheit basiert, das einst mein Land regierte.
Übersetzung aus dem Englischen: Swetlana Hildebrandt.
Nkululeko Nkosi kommt aus dem Township Kathlehong bei Johannesburg und ist der erste Student der dortigen High School, der an der Universität Witswaterand Jura studieren konnte. Er ist Vorsitzender der Universitätssektion der ANC-Jugendliga.
Anmerkungen:
Die so genannte Israel Apartheid Week findet seit 2005 weltweit an 55 Universitäten statt, darunter Berlin, Stuttgart, Oxford, Cambridge sowie Soweto und Johannesburg. Organisiert wird die Woche meist von Palästina-Solidaritätsgruppen oder Unigruppen, die zum Boykott von Israel aufrufen. (Anm. d. Redaktion)
Reclaiming the word “apartheid”
For nearly a century, “apartheid,” an Afrikaans word meaning “separateness,” defined South Africa by instituting racial segregation as the foundation of our political system.
For our parents and grandparents, the apartheid years were the source of deep personal trauma. Their generations were compelled to live under that viciously discriminatory system. Those of us who have grown up in post-apartheid South Africa, can clearly sense this legacy of racism even today.Precisely because we South Africans know intimately what apartheid involved, we have a duty to question whether it is an appropriate term to be used in the context of the Israeli-Palestinian conflict. Put simply, because nobody knows the pain of apartheid better than we do, we are able to guide the rest of the world on when to describe a situation using that term and when to avoid doing so.
Apartheid Revisited
Apartheid in South Africa involved the enshrining of racism as a system of laws and regulations. It was a legal means for the white minority, who made up less than 10 percent of the population, to stabilize their economic and political supremacy. At the same time, apartheid degraded both the identity and dignity of the black population: blacks and other non-white population groups were denied land, the right to vote, freedom of speech, and critically, the right to self-determination.
Because nobody knows the pain of apartheid better than we do, we are able to guide the rest of the world on when to describe a situation using that term
The roots of apartheid go back to 1913, when the Land Act was passed. This legislation, which came into being three years after Afrikaner and British colonists led the country to independence, forced the black majority to live in what were called “native reserve” areas.
In 1948, in the wake of a world war that pushed South Africa into a grave economic crisis, the National Party won a general election – in which only white voters participated – with a pledge to formalize and deepen racial segregation. The word “apartheid” was introduced for the first time. The main architect of the system, future Prime Minister Hendrik Verwoerd, was candid that apartheid was designed to reinforce the country’s already dramatic racial inequalities. “What is the use of teaching the Bantu (black) child mathematics when it [sic] cannot use it in practice?” Verwoerd famously asked. “That is quite absurd. Education must train people in accordance with their opportunities in life, according to the sphere in which they live.” For Verwoerd and other racists, blacks belonged “naturally” at the bottom of the social pile.
Over the following decades, several major laws were passed that cemented apartheid’s grip on South Africa by preventing whites and blacks from living in the same areas and marrying each other. Among these laws were:
- Population Registration Act (1950) – The basis of apartheid, this legislation classified South Africans into three separate and unequal racial groups: “whites,” “blacks,” and “coloreds.”
- Group Areas Act (1950) – This legislation compelled blacks to live in separate areas from whites. Forcible removals of black people from areas designated for whites were legally permitted by the legislation.
- Prohibition of Mixed Marriages Act (1949) – This legislation banned marriages between people from different racial backgrounds.
- Sexual Offenses Act (1957) – Extending the provisions of the 1949 ban on mixed marriages, this legislation prohibited sexual relations between whites and non-whites. Homosexuality was also prohibited.
- Suppression of Communism Act (1950) – This legislation defined “communism” as any opposition to racial segregation. During the apartheid years, more than 1,000 anti- apartheid activists were “banned” by the courts, meaning they were not allowed to appear in public, publish articles, or travel.
These and similar laws demonstrated the tyrannical and evil nature of apartheid. Its primary aim was to establish white supremacy by denying fundamental human rights to non-whites. Power laid entirely in the hands of the white minority – there were no black parliamentarians and no black judges.
As a social system, apartheid was completely invasive, recognizing neither privacy nor individuality. Who one associated with, lived next door to, went to work with, became friends with, developed a loving relationship with – all this was determined by the apartheid laws, rather than personal preference. In that sense, apartheid can be interpreted as a form of totalitarianism.
What apartheid needed most from black people was their labor – as cheap as possible. In keeping with Verwoerd’s view that blacks were racially inferior to whites, an education policy was designed to prevent blacks from improving their lot. The Bantu Education Act (1953) forced black students to learn in Afrikaans, a language they did not speak or understand. The majority of black schools didn’t have plumbing or electricity. Indeed, the schools which black children attended educated them not to expect anything better.
Of course, black people did not take this persecution lying down. There were many protests and uprisings against the injustice of the authorities, with the most significant occurring on June 16, 1976. On that day, thousands of school students in Soweto, a sprawling black township near Johannesburg, took to the streets to protest against the compulsory education in Afrikaans. The Soweto uprising, which claimed the lives of nearly 600 people and wounded more than 3,000 after the police shot demonstrators with live ammunition, sparked an uprising across the country that culminated in the dismantling of apartheid almost twenty years later.
With Soweto in flames, the apartheid regime ratcheted up the persecution, particularly against resistance publications like Drum Magazine and The Daily Dispatch, which were banned for exposing a cover-up in the murder case of anti-apartheid activist Steve Biko (the authorities had claimed that Biko committed suicide, but an investigation from a Daily Dispatch journalist found that Biko was actually murdered). The suppression of media freedom in South Africa was a deliberate attempt by the apartheid regime to not only hide the truth from its own subjects, but from the people of the world too.
Can Apartheid South Africa Be Compared with Israel?
The comparison between Israel and apartheid South Africa has been around for more than 50 years. Its originators were not black South Africans or even Palestinians, but the Soviet Union, which backed the Arab states against Israel for geopolitical reasons. That is why the 1975 UN General Assembly resolution equating Zionism with racism explicitly mentions apartheid South Africa in the same breath as Israel. Although this resolution was formally rescinded by the UN General Assembly in 1991, the comparison is still being made through events like the annual Israel Apartheid Week. We therefore need to establish whether it contains any truth.
Apartheid was about race, not religion or nationality. It is well known that the conflict between Israel and Palestine encompasses both religious and territorial disputes. In South Africa, the primary issue was race; specifically, the domination of one race over another.
In day-to-day discussions with ordinary Israeli citizens, I learned from Arabs and Jews, and I sensed their burning desire to live together as harmonious neighbors
By contrast, Arab citizens of Israel enjoy the same rights and freedoms as Jewish Israelis. On my last trip to Israel, I found that unlike apartheid South Africa, there is no deliberate effort by the government to segregate a specific group in Israel. In day-to-day discussions with ordinary Israeli citizens, I learned from Arabs and Jews, and I sensed their burning desire to live together as harmonious neighbors. In apartheid South Africa, Afrikaners disdained black South Africans, and these sentiments are still in evidence today.
Some argue that a comparison can be drawn between the territories controlled by the Palestinian Authority and the so-called bantustans in South Africa. The bantustans were “homelands” for blacks created by the apartheid regime, which then tried to fool the rest of the world into thinking that these poverty-stricken lands were independent states.
But the idea that the West Bank can be compared to the bantustans is absurd for many reasons. By the 1970s, around four million blacks were living in the bantustans, and the of the apartheid regime was to eventually deport the entire black population to these impoverished locations. Nothing remotely similar has ever been proposed by Israel, which has made clear that it does not want to rule over the Palestinians indefinitely.
Additionally, living conditions were much worse in the bantustans, one reason being that foreign governments refused to recognize them in any way, which meant that economic aid was withheld. Conversely, the Palestinian Authority is intended to become a sovereign state and has accordingly received billions of dollars in aid from international governments.
In Israel, unlike apartheid South Africa, the truth is not sup- pressed. The ability of the censored media to tell the whole world of what was happening in South Africa was vital to the liberation struggle. The apartheid regime’s response was to ban independent thinking and, of course, dissent. In Israel that is not the case. The rights of journalists and media outlets are protected by the law and courts. For example, in September 2014, Israel’s Supreme Court ruled that journalist Ilana Dayan was protected from libel claims by a former military officer, who objected to his portrayal in an investigative television program concerning the 2004 killing of a Palestinian girl near the Gaza border. In apartheid South Africa, there was no similar legal recourse for any journalist. Banning orders and other intimidation methods were embedded in the law and therefore final and legally enforceable.
In Israel, suffrage is universal. Unlike black people in apartheid South Africa, Arabs in Israel are entitled to vote in national elections, elect their own representatives, and have their interests represented in political deliberations. In 2015, the predominantly Arab party, the Joint List, won 15 parliamentary seats. This party is known to be one of the harshest critics of the Israeli government. The point here is that Israeli policy and law allow dissent and opposition without instilling fear of banishment or imprisonment. As already discussed, South African law under apartheid did not afford non-white South Africans the right to vote or have political representation. Unlike the bantustans, Palestinians have their own independent government which they themselves elect, whereas in apartheid South Africa, representatives for non-whites were appointed by, and accountable to, the central government in Pretoria. That was why one of the main slogans of the anti-apartheid resistance was “one person, one vote.”
Arabs in Israel enjoy more freedom than those living in Palestine, particularly in Gaza, where the Islamist Hamas movement rules by promoting fear
In apartheid South Africa, blacks could not even dream of equality. Apartheid was so petty. It was unimaginable that a black judge could preside over a matter involving a white man. Apartheid introduced laws and practices to ensure that non-white South Africans could not use the same amenities, such as buses, parks, bathrooms, and public benches. The apartheid government would not have allowed a person of color to hold any position of influence, while in Israel, Arabs are found in the highest ranks of political, civil, and even military life.
Israel protects both freedom and diversity. Arabs in Israel enjoy more freedom than those living in Palestine, particularly in Gaza, where the Islamist Hamas movement rules by promoting fear. The rights of women in Palestine are not respected, as was the case under apartheid, where a black woman could not own or administrate her own property without the patronage of a man. Under the apartheid regime, homosexuality was punishable by a jail sentence or a fine. Israel was one of the first countries to recognize the rights of the entire LGBT community.
Please – don’t steal the word “apartheid!” For black South Africans, apartheid was more than just systematic discrimination against our people. It was a project that aimed to rob a specific race of its history, culture, dignity, and humanity.
Those who apply the term “apartheid” to the Israeli-Palestinian impasse are guilty of perpetuating that same theft, by denying the unique- ness of the racism and hatred that we faced, and which we have overcome with much blood and tears.
While the challenges that face Israel and her neighbor Palestine may result in one group feeling dis- criminated against by the other, it is very different from the legally-blessed racism, based on the discredited idea of white supremacy, that once reigned in my country.