Aufruf: Hinein in den Anarchistischer Block auf der Internationalistischen Queer Pride – lasst uns das Schweigen brechen!

Aufruf: Hinein in den Anarchistischer Block auf der Internationalistischen Queer Pride – lasst uns das Schweigen brechen!

(—english below—)

Anarchist*innen aus den Kiezen

27.07.2024 Berlin
15:00 Treffpunkt: Vor der Sparkasse am Hermannplatz

„Es kann keinen konsequenten anti-kapitalistischen, queer-feministischen Kampf geben, der nicht auch anti-kolonial und anti-rassistisch ist.“ (Sektion Feminismus der Perspektive Selbstverwaltung, Aufruf zum Anarchistischen Block)

Angesichts des andauernden Genozids Israels gegen die palästinensische Bevölkerung, bei dem Deutschland Komplize ist, unterstützen wir diese Feststellung voll. Und auch angesichts der mörderischen Kriege gegen die Bevölkerungen von Kurdistan, des Sudan, der Kanaky, der Mapuche, der Papua, des Kongo, des Sudan, der Westsahara und so vieler mehr – bei denen vor allem die (neo-)kolonialen Staaten weiterhin weltweit Kriege anzetteln oder fördern, um Ausbeutung und Unterdrückung für ihre kapitalistischen Profite durchzusetzen.

Als Anarchist*innen dürfen wir gerade jetzt nicht abseits der Geschichte stehen, und müssen uns – auch in unserer Szene und unseren Kiezen – aktiv gegen das Silencing migrantischer und internationalistischer sowie intersektionaler Positionen einsetzen. Das herrschende Narrativ der „Solidarität mit Israel“, welches mit Hilfe der staatlich angedockten kriegstreiberischen und rassistischen Propaganda-Maschinerie und der damit einhergehenden Repression und Bullenbrutalität bis in unsere Kieze durchgeprügelt wird, muss mit allen Mitteln durchbrochen werden. Auch deshalb, weil es eine Blaupause dafür ist, wie in Zukunft jeder antagonistische Widerstand zerbrochen werden soll.

Als Anarchist*innen stehen wir auf der Seite der antikolonialen, antifaschistischen Befreiungskämpfe der Bevölkerungen und gegen alle National-Staaten – no border, no nation, end the occupation („keine Grenzen, keine Nationen, endet die Besatzung“!

„Niemand ist frei, bis alle frei sind!“ heißt für uns, dass wir die Versuche der Herrschenden, die Queer/LGBTI+-Community mittels Pinkwashing in die nationalistische, chauvinistische und rassistische Marschrichtung einzugliedern, sabotieren müssen. Wir verurteilen den Ausschluss und die Kriminalisierung insbesondere pro-palästinensischer Gruppen von einigen Christopher Street Day Paraden, bei denen sogar die deutsche Rüstungslobby willkommen ist. Wir grüßen alle selbstorganisierten queeren Demos und Prides, die sich nicht vom staatlichen und kapitalistischen Autoritarismus vereinnahmen lassen: Weiter so!

In den letzten Monaten hat sich in Berlin ein Anarchistisches/Autonomes Netzwerk gebildet, welches mit vereinter Synergie auch in unserer Szene das Schweigen angesichts des Genozids durch die „israelische“ Armee durchbrechen will. Es gab Spray- und Stencil-Aktionen, Bannerdrops usw. in diversen Stadtteilen und einen Anarchistischen Block auf der Nakba-Demo. Außerdem gibt es zum Thema in immer mehr Szene-Locations Küfas, Soli-Konzerte und Veranstaltungen, sowie eine zunehmende anarchistische/autonome Beteiligung bei Kundgebungen, Demos und Flashmobs.

Wir rufen alle dazu auf: Macht mit!

Und kommt in den gemeinsamen Anarchistischen Block auf der Internationalistischen Queer Pride. Bringt mit was ihr wollt – eigene Schilder, Banner, Fahnen usw.! Bereite dich auf mögliche Repressionen vor, weil die rassistischen Bullen derzeit völlig austicken, um die sogenannte „Deutschen Staatsräson“ mit eskalierender Brutalität durchsetzen.

Treffpunkt für den Anarchistischen Block ist bei der Sparkasse südwestlich am Hermannplatz in Neukölln.

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Anarchist Block at the Internationalist Queer Pride – Let’s break the silence!

Anarchists from the neighbourhoods

27.07.2024 Berlin
15:00 Meeting Point: In front of the bank Sparkasse at Hermannplatz

“There can be no consistent anti-capitalist, queer-feminist struggle that isn’t also anti-colonial and anti-racist.” (Feminist Section of Perspektive Selbstverwaltung, Call to the Anarchist Block)

In view of Israel’s ongoing genocide against the Palestinian population, in which Germany is complicit, we fully support this statement. And also in view of the murderous wars against the populations of Kurdistan, Sudan, the Kanaky, the Mapuche, the Papuan, Congo, Sudan, Western Sahara, and so many more – in which (neo)colonial states in particular continue to start or promote wars worldwide in order to enforce exploitation and oppression for their capitalist profits.

As anarchists, we should not stand on the sidelines of history, especially now, and must actively oppose the silencing of migrant, internationalist and intersectional positions – also in our scene and our neighbourhoods. The ruling narrative of “Solidarity with Israel”, which is being bashed through all the way into our neighbourhoods with the help of the state-backed warmongering and racist propaganda machinery and the accompanying repression and police brutality, must be broken by all means. Also because it is a blueprint for how any antagonistic resistance will be crushed in the future.

As Anarchist, we stand with peoples’ anti-colonial antifascist liberation struggles and against all nation-states – no border, no nation, end the occupation!

For us, “No one is free until everyone is free!” means that we must sabotage the attempts of those in power to integrate the Queer/LGBTI+ community into the nationalist, chauvinist and racist marching order by means of pinkwashing. We condemn the exclusion and criminalisation of pro-Palestinian groups in particular from various Christopher Street Day parades, where even the German arms lobby is welcomed to march. We salute all self-organised queer demos and Prides that refuse to be co-opted by state and capitalist authoritarianism: go hard!

Over the past months, an Anarchist/Autonomous Network has formed in Berlin, that aims to break the silence also in our scene in the face of the genocide by the “Israeli” army with united synergy. There were spray and stencil actions, banner drops etc. in various neighbourhoods and an Anarchist Block at the Nakba demo. And there are also Küfas, soli-concerts and info-events on the subject in more and more scene locations, as well as more and more anarchist/autonomous participation in rallies, demos and flash mobs.

We call on everyone: Join us!

And join the common anarchist block at the Internationalist Queer Pride. Bring whatever you want – your own signs, banners, flags etc.! Prepare yourself for possible repression, because the racist cops are currently totally unhinged in order to enforce the so-called „Deutsche Staatsräson“ („German reasons of state interest“) with escalating brutality.

Meeting point for the Anarchist Block is at the bank Sparkasse south-west of Hermannplatz

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