19.01.2025: Erinnern heißt Kämpfen – Solidarität mit Antifa in Russland, Ukraine und postsowjetischen Ländern

Der 19. Januar 2009 ist der Tag, an dem unsere antifaschistischen Genossen Stanislaw Markelow und Genossin Anastasia Baburowa von den Nazis im Zentrum Moskaus kaltblütig ermordet wurden. Dieses Datum ist für alle zu einem denkwürdigen und symbolträchtigen Datum geworden, die in Russland, der Ukraine und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken gegen den Faschismus kämpfen.

Heutzutage sind wir – russischsprachigen antifaschistischen Migrant*innen – Zeugen von Problemen, die wir gut kennen: die Zunahme der antimigrantischen Stimmung, rechte Gewalt und die Faschisierung des öffentlichen Lebens. Selbst nach offiziellen Angaben war das Jahr 2024 ein Rekordjahr in Bezug auf die Zahl rechtsmotivierten Straftaten in Deutschland, von denen mehr als eintausend gewalttätig waren. Die Tragödie in Hanau am 19. Februar 2020, bei der neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet wurden, zeigt anschaulich, wozu das Ignorieren solcher Bedrohungen führen kann.

Rechte Ressentiments haben dazu beigetragen, dass ein imperialistischer Krieg gegen die Ukraine in der russischen Gesellschaft akzeptiert wird. Dieser Krieg wiederum hat Einfluss auf Gewaltlegitimation sowohl außerhalb als auch innerhalb des Landes sowie auf das Erstarken von rechter Gesinnung und Militarismus in der ganzen Welt.

Wir glauben, dass unsere Erfahrungen im antifaschistischen Kampf für unsere deutschen Genoss*innen wichtig sein können!

Am 19. Januar werden wir Anastasia, Stanislav und allen Genoss*innen gedenken, die in Russland durch die Hand von Rechtsextremisten starben, u.a.: Timur Kacharava, Alexander Ryukhin, Ilya Borodaenko, Alexei Krylov, Fyodor Filatov, Ilya Dzhaparidze, Ivan Khutorsky. Wir werden auch der Opfer rechtsextremer Gewalt unter Migrant*innen gedenken, wie Schamil Adamanow und Chursheda Soltonowa.

Unsere Aktion wird an einer Straße anfangen, die zu Ehren von Silvio Meier benannt wurde, einem Antifaschisten, der 1992 von militanten Rechten in Friedrichshain getötet wurde. In Sankt-Petersburg, der Stadt, in der der Musiker und Antifaschist Timur Kacharava 2005 ermordet wurde, gab es 2011 eine Aktion zur symbolischen Umbenennung einer Straße zu seinen Ehren. Wir hoffen, dass diese Geste eines Tages auch Wirklichkeit wird.

Die Demo entlang der Silvio-Meier-Straße wird eine Erinnerung an alle Opfer des rechten Terrors sein und ein Aufruf zur internationalen Solidarität und zum Kampf gegen den Faschismus in all seinen Erscheinungsformen.

Erinnern heißt Kämpfen!

Der Kampf geht weiter. ¡No pasarán!

Datum und Zeit: 19. Januar 2025, 13:00
Ort: die Demo startet an Silvio-Meier-Straße (nähe U5 Samariterstraße)

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passiert am 19.01.2025