Gerechtigkeit für die Opfer des Völkermordes!

Am 15. März 2021 jährt sich die Erschießung Talaat Paschas zum 100. Mal. Er war einer der drei Hauptverantwortlichen für den Genozid an der armenischen Bevölkerung und weiteren Minderheiten. Nachdem das System der Jungtürken zerbrach, konnte Talaat Pascha mit deutscher Hilfe nach Berlin entkommen, wo er unbeschwert und ohne Konsequenzen zu fürchten, sein Leben fortsetzte. Das änderte sich, nachdem eine Gruppe junger ArmenierInnen ihn in seinem Exil aufspürte.

Soghomon Tehlirian, ein 24-jähriger Armenier aus Erzurum, erschoss im Rahmen der Operation Nemesis Talaat Pascha am 15. März 1921 in der Hardenbergstraße hier in Berlin. Im wenige Monate später stattfindenden Prozess wurde er für seine Tat freigesprochen.

Der deutsche Staat versuchte damals, den Genozid möglichst schnell vergessen zu lassen, um den türkischen Staat zu schützen und die eigene Mittäterschaft zu verschleiern. Doch er wird nicht vergessen, bis heute wird um Gerechtigkeit gekämpft. Die Forderungen nach der Anerkennung des armenischen Genozids sind eng verknüpft mit der Forderung nach genauer Aufklärung der deutschen Rolle im Genozid.

Deswegen ruft das Bündnis „United Against Turkish Fascism!“, bestehend aus AktivistInnen verschiedenster Völker, die vom türkischen Faschismus betroffen sind, am 15. März um 16:00 Uhr zu einer Kundgebung und einer anschließenden Demonstration um 17 Uhr, auf. Das Motto lautet „Gerechtigkeit für die Opfer vom Vökermord!“ Wir treffen uns am Zoopalast (Hardenbergstraße 29A) und gehen bis zum türkischen Konsulat!

volkermord.jpg

passiert am 15.03.2021