Berliner CDU-Kandidat Niels Korte tritt nach Maskenaffäre zurück

Nur einen Tag nachdem Geschäfte mit Schutzmasken öffentlich geworden waren, hat der Berliner CDU-Kandidat Niels Korte seinen Rücktritt angekündigt. Der Jurist kandidierte zur Bundestagswahl in Treptow-Köpenick. Wie berichtet war er an einer Immobilienfirma beteiligt, die in der Pandemie in den Handel mit Corona-Schutzmasken eingestiegen sein soll.

Dabei, so der Vorwurf, soll Korte versucht haben, das Geschäft womöglich durch Nähe zu seinem Parteifreund – dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn – zu erleichtern. „Die Ankündigung von Niels Korte, auf eine Bundestagskandidatur zu verzichten, habe ich mit großem Respekt zur Kenntnis genommen“, sagte der Generalsekretär der Berliner CDU, Stefan Evers, am Montagabend.

„Niels Korte unternimmt diesen Schritt aus freien Stücken. Nach dem von ihm schlüssig und transparent dargelegten Abläufen hat er sich weder als Unternehmer noch als Mitglied der Partei Vorwürfe zu machen.“

Gerade in der „herausfordernden Zeit der Pandemiebekämpfung“ sei Vertrauen die „Leitwährung“ der Politik, schreibt Evers in einer Erklärung: „Die Berichterstattung der letzten Tage drohte dieses Vertrauen zu gefährden“, heißt es weiter. „Vor diesem Hintergrund handelt Niels Korte aus Verantwortung für unsere Partei und ihre mehr als 13.000 Mitglieder, die sich leidenschaftlich für das Gemeinwohl engagieren.“

Die Berliner CDU bleibe geschlossen, sie wolle „nach fünf Jahren ideologisch getriebener Politik von Rot-Rot-Grün die großen Chancen unserer Stadt“ nutzen, sagte Evers: „Mit seiner Entscheidung stellt Niels Korte sich in den Dienst dieser Sache.“

Nach Tagesspiegel-Informationen lag der Berliner Staatsanwaltschaft zu Niels Korte am Montag keine Anzeige vor. Aus der Union hieß es, sein Fall sei allenfalls „ein minderschwerer“. Niemand – auch außerhalb der Christdemokraten – wirft Korte vor, gegen Gesetze verstoßen zu haben.

Derzeit wird gegen den früheren CDU-Politiker und Thüringer Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann im Zusammenhang mit Maskengeschäften ermittelt. Es bestehe der Verdacht der Bestechlichkeit. Auch andere Landes- und Bundespolitiker aus CDU und CSU waren in den letzten Tagen wegen der sogenannten Maskenaffäre aus der Partei ausgetreten.

 


Kommentar für Kopie auf Kontrapolis: Niels Korte ist übrigens Geschäftsführer einer „Adlershofer Hof GmbH„, deren Geschäftsführer 2015/2016 Jerry Padovicz war. Was die GmbH treibt bleibt nach kurzer Internetsuche unklar, aber es dürfte mit Immobilien zu tun haben.