Randale in der Nacht: 2000 Polizisten bei „Köpi“-Räumung – Hier brennt das Feuer vor dem Sturm

Seit Tagen laufen sich linksradikale Autonome für ihre „Schlacht“ um das umkämpfte Wagenburg-Projekt „Köpi“ warm! In der vergangenen Nacht kam es dann wieder zur Randale. Autos und Gebäude wurden beschädigt, Brände gelegt.

Mehrere Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, wie eine Polizeisprecherin am frühen Morgen sagte. Bei elf Autos wurden nach ihren Angaben Scheiben eingeworfen, auch auf Gebäude flogen Steine und Farbbeutel, Fenster gingen zu Bruch.

Am Morgen war die Lage den Angaben zufolge ruhig. Einige wenige Unterstützer seien zu ab 5 Uhr angemeldeten Kundgebungen am Rande der abgesperrten Zone um das Gelände gekommen, sagte die Sprecherin.

Mit einem Einsatz von bis zu 2000 Polizisten soll am Freitag das linksautonome Wagencamp „Köpi“ in Berlin-Mitte geräumt werden. 700 Polizisten kommen aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei.

Nach der Demo begann die Randale

In der Kreuzberger Prinzenstraße Ritterstraße wurden nach der „Köpi“-Demo am Donnerstagabend diverse Autoscheiben und an einem Bürokomplex und Geschäften Fensterscheiben zerstört. Gebäude wurden beschmiert.

In der Adalbertstraße in Kreuzberg ging ein Audi in Flammen auf. In der Straße Am Bahnwerk in Rummelsburg brannte ein großer Bauschuttcontainer, ein ähnliches Bild am Lausitzer Platz in Kreuzberg.

Nach ersten Erkenntnissen wurde auch versucht eine Barrikade am Erkelenzdamm zu errichten. Anscheinend handelte es sich um eine Gruppe von 50-100 schwarz vermummten Personen. Köpi Rufe waren laut Augenzeugen deutlich zu hören.

Die Polizei hatte am Donnerstag die Umgebung des Projekts abgesperrt. Dabei seien vom Gelände des Wagencamps Gegenstände geworfen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Die Bewohner hatten ihrerseits in den vergangenen Tagen den Zaun um das Gelände zusätzlich verstärkt. Man werde nicht kampflos aufgeben, hieß es vergangene Woche.

Am Donnerstagabend demonstrierten mehrere Hundert Menschen in Kreuzberg gegen die Räumung. Laut Polizei wurde eine Beamtin leicht verletzt, als jemand aus der Menge einen Gegenstand warf. Mülltonnen gingen in Flammen auf.

Demo am Freitagabend

Die größte Demo mit 500 Teilnehmern unter dem Motto „Köpi bleibt! Keine Räumung in Berlin!“ startet am Freitagabend um 20 Uhr am Kottbusser Damm und soll am „Köpi“ vorbeiführen.

Umzäunt von Polizeigittern und einer Art Bannmeile durften schon am Donnerstag nur noch Anwohner in ihre Häuser rund um das Areal.

Ab 10 Uhr wird der Gerichtsvollzieher am Freitag vor dem Eingang am „Köpi“ erwartet, um den Räumungstitel an die Bewohner zu übergeben.

► Erwartet werden Auseinandersetzungen mit Bewohnern auf dem rund 2600 Quadratmeter großen Grundstück. Unterstützer mobilisieren sich seit Tagen in Sozialen Netzwerken und Chatgruppen.

Der Eigentümer hatte mit Hinweis auf eine Baugenehmigung im Juni erfolgreich auf Räumung geklagt. Einen Eilantrag der Bewohner zum Stopp der Zwangsvollstreckung hatte das Berliner Kammergericht am Mittwoch abgewiesen.

Das Wagencamp auf einem Gelände an der Köpenicker Straße gilt als eines der letzten Symbolprojekte der linksradikalen Szene in Berlin. Die Bewohner hatten Widerstand gegen die Räumung angekündigt und den Zaun um das Gelände in den vergangenen Tagen zusätzlich gesichert.

Jede Nacht brannten Autos, Reifen und Mülltonnen in Berlin

► An der Boppstraße standen in der Nacht zu Donnerstag erneut zwei Autos in Flammen. Um 2 Uhr bemerkte eine 47-jährige Anwohnerin das Feuer. Ein Renault brannte lichterloh. Der S-Klasse-Mercedes dahinter war ebenfalls betroffen.​ Die Feuerwehr konnte den Renault nicht mehr retten. Der Mercedes wurde erheblich beschädigt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus!

Am Donnerstag brannte es auch in anderen Kiezen: Gegen 6.30 Uhr bemerkte eine Passantin an der Köpenicker Straße mehrere brennende Mülltonnen und rief Feuerwehr sowie Polizei.​ Ein Zeuge sah dann, dass es auch an der Adalbertstraße brennt. An der Kreuzung Ecke Melchiorstraße standen auf der Fahrbahn mehrere Autoreifen in Flammen. Durch den Brand wurde die Fahrbahn beschädigt.

► In der Nacht zu Mittwoch beschädigten Unbekannte sechs Eingangstüren des Bürgeramtes in Berlin-Mitte. Daneben wurde der Spruch „Köpi bleibt“ ans Gebäude gesprüht.

► In der Nacht zu Dienstag brannten auf dem „Dorfplatz“ an der Rigaer Straße Ecke Liebigstraße Reifen. Die Feuerwehr musste unter Polizeischutz löschen. Später wurde ein Einsatzwagen der Polizei massiv mit Steinen beworfen.

Fast zeitgleich brannten in Berlin-Lichtenberg auf einem Parkplatz Autos des Ordnungsamtes. Weitere Autos wurden im Stadtgebiet angezündet.

► Bei einer Solidaritäts-Demo für die Wagenburg „Köpi“ am Samstagabend kam es zu Randale. Personen hatten sich vermummt, Pyro-Technik gezündet und Flaschen geworfen.

https://www.bz-berlin.de/berlin/friedrichshain-kreuzberg/2000-polizisten-bei-koepi-raeumung-hier-brennt-das-feuer-vor-dem-sturm

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passiert am 15.10.21