Bericht und Fotos von Kundgebung gegen Crossmedia
Am 19. August 2020 fand in der Kohlfurter Straße 41 in Berlin-Kreuzberg eine Kundgebung unter dem Motto „Bundeswehr abschaffen – Weg mit Crossmedia!“ statt an der sich etwa 60 Menschen beteiligten. In der Kohlfurter Straße 41 befindet sich die Berliner Zweigstelle der Düsseldorfer Werbe-Agentur Crossmedia GmbH. Sie verdient prächtig an der Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. Crossmedia hat einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium zur Durchführung aller Maßnahmen zur so genannten Nachwuchsgewinnung. Mit der Kundgebung wurde ein weiteres Mal deutlich gemacht, dass Crossmedia im Kiez nicht willkommen ist.
Es war ein großes Polizeiaufgebot in der Kohlfurter Straße präsent und der Gehweg um das Büro von Crossmedia wurde weiträumig mit Hamburger Gittern abgesperrt. Das Büro von Crossmedia war am 19.8. geschlossen, die Protest-Kundgebung zeigte somit wie auch bereits im Dezember 2019 Wirkung. Zu Beginn gab es einen Beitrag von NoWar Berlin mit Hintergrundinformationen zu Crossmedia: „Crossmedia hat für die Bundeswehr die Webserien ‚Die Rekruten‘, ‚Mali‘ und ‚KSK‘ gemacht. Dabei arbeiten sie mit der Düsseldorfer Agentur Castenow zusammen. Neuerdings ist auch eine Firma ‚Tacsy‘ mit im Boot, die auf Social Media spezialisiert ist. Sie hat eine Zweigstelle in Berlin-Charlottenburg in der Niebuhrstraße.“
Eine Aktivistin von Rheinmetall Entwaffnen Berlin rief auf zur Beteiligung am zentralen Aktionstag gegen die Kriegsindustrie vom Bündnis Rheinmetall Entwaffnen in Kassel am 28. August. Eine Vertreterin von Plakativ berichtete über ihre Arbeit und die Repressionen, die zurzeit gegen Adbusting passieren. Die Stadtteil-Initiative Kreuzberg 36 ging auf Gentrifizierung und Militarisierung im Kiez ein. Eine Vertreterin von MilA (Militärs letzter Atemzug) sprach zu patriarchalen Strukturen und Antifeminismus in der Bundeswehr.
Der Beitrag vom Antikriegscafe beschäftigte sich mit Digitalisierung und Militär, insbesondere bezogen auf die Social-Media-Formate der Bundeswehr-Werbung. Die „Gruppe gegen das europäische Grenzregime“ hielt einen Redebeitrag zu Bundeswehreinsätzen in Mali. Im Beitrag der feministischen Kampagne Gemeinsam Kämpfen hieß es: „Wenn wir die omnipräsente, im lockeren Jugendformat daherkommende Werbung der Bundeswehr sehen, könnten wir kotzen. Viele Millionen Euro investiert die Bundeswehr jährlich, um Jugendliche in ihre patriarchale, rechte Struktur – welche für deutsche Kapitalinteressen an zahlreichen Orten auf der Welt Krieg führt – zu locken.“
Zum Abschluss der Kundgebung wurde auf die Gedenk-Demo an die Opfer der rassistischen Morde vor sechs Monaten in Hanau hingewiesen und aufgerufen zum Hermannplatz zu gehen.