We take back the night – also on the 1.May! Let’s join the anarchist block!
ENGLISH BELOW!
Liebe Kompliz*innen,
Wir rufen dieses Jahr auch am Tag nach der antipatriarchalen Walpurgisnacht auf, sich die Straßen Berlins zu nehmen. Der 1. Mai ist ein Tag des gemeinsamen Kampfes und dort wollen wir zusammen im anarchistischen Block laufen. Wir schließen uns dem Aufruf der Koordination des anarchistischen Blocks an [https://kontrapolis.info/6908/].
Es gibt viele Gründe, warum wir als Feminist*innen und FLINTA’s auch am Tag der Arbeiter*innen unsere Kämpfe verbinden können. Wir werden im Lohnarbeitssektor, in der Fürsorgearbeit unterbezahlt und ausgebeutet; Wir leisten unbezahlte Arbeit in Beziehungen; Unsere Körper werden in der kapitalistischen Ordnung privatisiert und vermarktet; Konservative Kräfte und rechte Regierungen weltweit wollen uns die Rechte auf Selbstbestimmung nehmen; Weißer Feminismus spricht von „Empowerment“ und meint damit die Karriereträume und Lebenspläne einzelner Frauen, die auf der Ausbeutung & Unterdrückung von BIPoCs weltweit basieren.
Eine patriarchale, kapitalistische und koloniale Ordnung der Welt bedingt sich gegenseitig. Auch hier liegt die Idee Eigentum zu besitzen und somit andere zu dominieren dem Übel zugrunde.
Eine der Ursprünge der kapitalistischen, patriachalen und kolonialen Unterdrückung liegt auch in den Hexenverfolgung in Zentral-/Westeuropa. Die Eingrenzung von Gebieten, die dann zu Nationalstaatlichkeiten und Grenzerweiterungen führten, ist verwoben mit der Verfolgung von Menschen, die dieser Ordnung widersprachen. Diese Grenzziehungen sollten die Idee einer weißen und männlichen Vorherrschaft manifestieren. Das Werkzeug dafür ist der Anspruch auf Eigentum und die daraus resultierende Überlegenheit des Besitzenden, der sein „Recht“ verteidigen muss. Das Vererben von Eigentum entlang von Abstammungslinien war mit der Kontrolle von Frauen* durch Normen und Gesetze in Bezug auf Jungfräulichkeit, Monogamie und Abtreibungsverbote verbunden. Patriarchale Gewalt zur „Züchtigung“ von Frauen* war durch Gesetze festgeschrieben.
Die Inquisition des Mittelalters (Gerichtsverfahren der romisch-katholischen Kirche), die durch den patriachalen Kirchenstaat und den Kolonialunterdrückern Spanien und Portugal ausgingen, hat gefoltert, ermordert. So wurden die Menschen in diese Ordnung gezwängt. Diese Inquisition sollte sogenannte Ketzer*innen aufspüren und beseitigen. Gemeinschaften, die nicht an die Erlösung durch das Christentum glaubten, sollten ausgelöscht werden. Der einzig exisitierende gesellschaftlich Entwurf sollte also einer von weißer und männlicher Vorherrschaft sein, dessen Reichtum durch das Ausbeuten von Anderen entsteht.
Der Terror dieser Zeit legte die Grundlage für die darauffolgenden Gewaltherrschaften. Zum Beispiel entstand der „Hexenhammer“ – die Schrift, der die Grundlage der Hexenverfolgung lieferte – aus der Tradition der Inquisition und orientierte sich daran. Der „Hexenhammer“ kam aus dem Schwarzwald. Im heutigen Süddeutschland allein wurden um die 9.000 Frauen* ermordet, in ganz Deutschland um die 25.000. Als „Hexen“ ermordet wurden vor allem Frauen*, die eine Leben in selbständiger Arbeit und ohne Ehe wählten. Auch die Institution von Polizei & Knast entstanden im Zuge dieser Verfolgung von ganzen Bevölkerungsgruppen, um Eigentum zu verteidigen und eine bestimmte soziale Ordnung als Basis für Herrschaft aufrecht zu erhalten. Wie auch heutzutage handeln die Cops im Interesse der Besitzenden, die teilen und herrschen um zu dominieren. Die gegenwärtige Kontrolle, Schikane und Gewalt an BIPoC (FLINTAs) an den europäischen Grenzen, auf den Straßen, in den Parks, und Knästen ist nichts anderes als die Fortsetzung dieser patriarchal-kolonialen Gewaltherrschaft.
Wir greifen diese Ordnung an.
FLINTA’s, die kämpfen, sind FLINTA’s, die leben. Lasst uns das System aus den Angeln heben.
30.April – 16:00 – Kottbusser Tor: Kein Freund kein Helfer – Against Racial Profiling and Police Violence – am Kotti und Überall!
30.April – 20:00 – Mauerpark: Take Back The Night-Demo!
1. Mai – 18:00 – Hertzbergplatz (Neukölln): Revolutionäre 1.Mai Demo
Wir sehen uns im anarchistischen Block.
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Take the Night – also on 1st May!
This year, on the day after the anti-patriarchal Walpurgis Night, we also call for people to take the streets of Berlin. May 1st is a day of common struggle and twe want o take to the streets together in the anarchist bloc. We join the call for the coordination of the anarchist bloc [https://kontrapolis.info/6908/]. There are many reasons why we, as feminists and FLINTA’s, can unite our struggles even on the International Workers‘ Day. We are underpaid and exploited in the wage labour sector, in welfare work; We do unpaid work in relationships; Our bodies are privatized and marketed in the capitalist order; Conservative forces and right-wing governments around the world want to take away our rights to self-determination; White feminism speaks of „empowerment“ and means the career dreams and life plans of individual women based on the exploitation & oppression of BIPoCs worldwide.
A patriarchal, capitalist and colonial order is mutually dependent. Here, too, the idea of owning property and thus dominating others underlies the evil. One of the origins of capitalist, patriachal and colonial oppression also lies in the witch hunts in Central/Western Europe. The delimitation of territories, which then led to nation-states and border expansions, is interwoven with the persecution of people who contradicted this order. These demarcations were intended to manifest the idea of white and male supremacy. The tool for this is the claim to property and the resulting superiority of the possessor, who must defend his „right“. The inheritance of property along lineages was associated with the control and „chastisement“ of women through norms and laws regarding virginity, monogamy and abortion bans. Patriarchal violence to „chastise“ women was manifested by law.
The Inquisition of the Middle Ages (court proceedings of the Roman Catholic Church), which emanated from the patriachal Papal States and the colonial oppressors Spain and Portugal, tortured, murdered. So people were forced into this order. This Inquisition was intended to track down and eliminate so-called heretics. Communities that did not believe in salvation through Christianity were to be wiped out. The only existing social design should therefore be one of white and male supremacy, whose wealth is created by the exploitation of others.
The terror of this period laid the foundation for the subsequent despotism. For example, the „witch’s hammer“ – the script that provided the basis of the witch hunt – came from the tradition of the Inquisition. The „witch’s hammer“ originated in the Black Forest. In today’s southern Germany alone around 9,000 women were murdered, in the whole of Germany around 25.000. Particularly women who chose a life of self-employment and without marriage were murdered as „witches“. The institutions of police and prison also emerged in the course of this persecution of entire population groups in order to defend property and maintain a certain social order as a basis for rule. As is the case today, the cops act in the interests of the haves who divide and rule to dominate. Today’s controlling, harassment and violence against BIPoC (FLINTAs) on the European borders, in the streets, in the parks and in prisons is nothing more than the continuation of this patriarchal-colonial tyranny.
We attack this order.
FLINTAs that fight are FLINTAs that live.
30th April – 4PM – Kottbusser Tor: Against Racial Profiling and Police Violence at Kotti and everywhere!
30th April – 8 PM – Mauerpark: Take Back The Night-Demo!
1st May – 6PM – Hertzbergplatz (Neukölln): Revolutionary 1st May demo
See you in the anarchist block!