25 Autos abgefackelt – Anarchisten wollten „Klimakiller Amazon“ treffen
In der Nacht zum Montag gingen 25 Wagen auf einem Betriebsgelände an der Germaniastraße in Tempelhof in Flammen auf. Jetzt ist klar: Die Brandsätze wurden gelegt, um den Internet-Riesen Amazon zu schädigen – und aus zwei weiteren Gründen.
„Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten scheinbar trotzend geht der Warenrausch und die damit verbundene Plünderung des Planeten und seiner Ressourcen auch im neuen Jahr unbeirrt weiter und füllt die Kassen der Krisengewinner*innen des Onlinehandels“, schreiben die mutmaßlichen Täter.
Amazon habe sich hierbei durch seine „Monopolstellung und ein umfangreiches Geschäftsmodell längst als Abhängigkeitsfaktor offenbart“.
In dem Selbstbezichtigungsschreiben, das im Internet veröffentlicht wurde, gehen die Verfasser auch auf den Bau des Amazon-Towers in Berlin ein. „Der Zuzug von tausenden IT-Angestellten von Amazon wird weiter an der Preisspirale auf dem Wohnungsmarkt drehen und Verdrängungsprozesse fortsetzen und beschleunigen“, heißt es.
Der Umgang mit Mitarbeitern („Dieses Feuer ist auch für Euch!“), ökologische Folgen unter dem „Label des Klimaschutzes“ und eine „Smartifizierung“ der Gesellschaft werden ebenfalls kritisiert.
Doch nicht nur der Hass auf Amazon war offenbar ein Anschlagsgrund: Die Feuer wurden demnach auch „In Verbundenheit mit den Besetzer*innen Lützeraths“ und für einige inhaftierte Anarchisten in Italien, Griechenland und Frankreich gelegt.
► Der Notruf ging am frühen Montagmorgen bei der Feuerwehr ein. Gegen 3.40 Uhr standen demnach auf einem Parkplatz an der Germaniastraße 25 Wagen in Flammen.18 Autos hatten einen Totalschaden, sieben Fahrzeuge wurden durch die Hitzeeinwirkung beschädigt, teilte die Polizei am Montag mit.
passiert am 16.01.23