Berliner Schläger in Budapest verhaftet – Sollen zur Hammer-Bande gehören

Mit Hammer, Teleskopschlagstock, Pfefferspray soll eine Bande Linksextremisten aus Deutschland acht Menschen in Budapest (Ungarn) attackiert haben. Nach einem Zugriff der Polizei wurden zwei Täter (26, 29) aus Berlin festgenommen. Nach zwei weiteren Mitgliedern (20, 22) aus Leipzig und einer 20-Jährigen aus Jena wird noch gefahndet.

In der U-Haft in Budapest sitzen Y aus Kreuzberg und X aus Treptow. Die Hammer-Bande soll vier Angriffe zwischen dem 9. und 11. Februar verübt haben.

Die Opfer: Wohl überwiegend Rechtsextreme, die zum „Tag der Ehre“ nach Budapest gereist waren. Dort erinnern Neonazis aus ganz Europa der Wehrmacht und der SS, die am 11. Februar 1945 einen letzten Versuch starteten, gegen die Einkesselung durch die Rote Armee auszubrechen. Von rund 70.000 Soldaten überlebten nur Hunderte.

Der 29-jährige Kreuzberger soll am 10. Februar gegen 23.30 Uhr im 5. Bezirk mit fünf Komplizen zwei Ungarn angegriffen haben. Sie attackierten die Opfer von hinten mit einem Schlagstock, sprühten noch Pfefferspray auf sie. Während ein Opfer nur leichte Kopfverletzungen hatte, erlitt der andere mehrere Brüche im Gesicht.

Die drei anderen Taten weisen die gleiche Vorgehensweise auf, wurden teilweise gefilmt. So konnten ungarische Fahnder X und Y anhand der Kleidung in der Stadt erkennen. Sie versuchten mit U-Bahn und Taxi zu flüchten, was misslang.

Bei einer Durchsuchung von Y wurden eine Taxi-Quittung mit Adresse in Budapest und dem passenden Schlüssel gefunden. In der Wohnung wurden drei weitere Linksextremisten aufgespürt.

Mittwoch durchsuchten Polizisten die Wohnungen von X und Y in Berlin. Seit 2020 ermittelt der Generalbundesanwalt gegen Y wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Er soll politisch motivierte Straftaten begangen haben.

In Ungarn droht beiden bis zu acht Jahre Haft.

https://www.bz-berlin.de/berlin/hammer-bande-macht-jagd-auf-rechtsextremisten