Wegen Bahnstrecke in Mexiko: Feuer-Anschlag in Berlin
Wieder einmal haben Protest-Chaoten in Berlin ihrer Wut Ausdruck verliehen – doch dieses Mal ging es nicht ums Klima, sondern offenbar um ein Bahn-Projekt in Mexiko. Kein Scherz: Weil dort eine Bahnstrecke gebaut werden soll, die viele Gegner hat, zündeten Feuerteufel in Mitte mehrere Fahrzeuge der Deutschen Bahn an, hinterließen einen Protest-Schriftzug an einem Gebäude. Außerdem legten sie Fallen aus, um ankommende Rettungsfahrzeuge zu stoppen – ein Wagen der Feuerwehr wurde beschädigt, kann nun nicht mehr fahren.
Aktivisten beschädigten Gebäude der Deutschen Bahn, zündeten Autos an
Gegen 2 Uhr hätten mehrere Personen in der Caroline-Michaelis-Straße in Mitte den Feuer-Anschlag verübt, heißt es in ersten Informationen. Ihr Ziel waren offenbar zwei Gebäude der Deutschen Bahn. An den Häusern wurden die Scheiben im Erdgeschoss eingeschlagen, an einem der Gebäude hinterließen sie außerdem den Schriftzug „STOP TREN MAYA“.
Was hat es damit auf sich? Die „Tren Maya“ ist eine mehr als 1500 Kilometer lange Zugstrecke, die unter anderem durch mehrere Gebiete der indigenen Bevölkerung führt. Die Konstruktion der Linie wurde bereits 2020 begonnen, doch seitdem regen sich Proteste gegen das Vorhaben. Das Problem: Aktivisten sehen die Gefahr der Enteignung und fürchten, dass die Kulturen der Indigenen und ihre heiligen Stätten dadurch kommerzialisiert werden könnten.
Mit dem Zug will sich, o heißt es in Berichten, Präsident López Obrador ein Denkmal setzen. Bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2024 soll der Bau der Bahn-Linie abgeschlossen sein. „Egal ob es regnet, blitzt oder donnert, der Maya-Zug wird gebaut“, sagte López Obrador laut einem Bericht der „taz“ bei einer Veranstaltung. „Ob ihr es wollt oder nicht.“
Feuer-Anschlag ist Protest gegen ein Bahn-Projekt durch Mexiko
Das Bahn-Projekt soll außerdem über die Halbinsel Yucatan führen – hier wird der Bau auch eines der am besten erhaltenen Waldgebiete Mexikos betreffen. Immer wieder gibt es Aktionen, die das Projekt in die Schranken weisen sollen, so wurden etwa Unterschriften gesammelt und es gibt regelmäßig Proteste von Umweltschützern. Berlin wird nun zur Zielscheibe, weil mit der Firma DB Engineering & Colsulting GmbH auch ein internationales Ingenieur- und Beratungsunternehmen der Deutschen Bahn an dem Vorhaben beteiligt ist.
Bei ihrem Anschlag in Berlin zündeten die Aktivisten auf einem Parkplatz auch mehrere Fahrzeuge an. Besonders perfide: Sie legten auf den Straßen sogenannte „Krähenfüße“ aus – kleine Fallen aus Metall, die in der Lage sind, die Reifen von Fahrzeugen zu durchstechen und die Luft abzulassen. Das Ziel: Polizei und Feuerwehr sollten den Tatort erst später erreichen.
Es gelang: Ein Fahrzeug der Berliner Feuerwehr wurde dadurch beschädigt und musste außer Dienst gestellt werden, wird nun für einen gewissen Zeitraum im Einsatz fehlen. Nach ersten Erkenntnissen übernimmt der Staatsschutz die Ermittlungen zu dem Anschlag und der Sachbeschädigung an einem Fahrzeug der Berliner Feuerwehr.
passiert am 27.07.2023