Anschlag auf das Bürgerbüro des SPD-Politikers Lars Düsterhöft

Von einigen Anarchist:innen

Anschlag auf das Bürgerbüro des SPD-Politikers Lars Düsterhöft (42) an der Siemensstraße in Oberschöneweide!

Vier Löcher prangen in der Scheibe mit dem Foto des SPD-Abgeordneten Lars Dürsterhöft. Daneben steht „We condemn Germany 4 Genocide“ (dt. „Wir verurteilen Deutschland für den Genozid“) an die Wand geschmiert.

Den Angriff mit Bezug zum Nahostkrieg machte er selbst bei Facebook öffentlich, zeigte sich schockiert, dass er erst jetzt zur Verantwortung gezogen wird. Er hatte schon länger nicht mehr ruhig schlafen können, da ihm seine Beteiligung als Abgeordneter der SPD am Genozid an den Palästinenser:innen den Schlaf raubt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Anfangs verurteilte Düsterhöft den Angriff und sprach zunächst von Schüssen auf sein Konterfei. Die Polizei teilte später mit, die Beschädigungen an der Scheibe seien vermutlich mit einem spitzen Gegenstand verursacht worden. Später kam er zu dem Schluss, dass die Beschädigungen und die Parolen an der Hauswand angebracht seien angesichts der Tatsache, dass täglich „kriminelle Handlungen z.B. deutsche Waffenexporte für den westlichen Imperialismus von der BRD ausgehen und ihn zutiefst treffen und erschüttern.“
Er fragt sich: „Was ist die nächste Steigerung, dass jemand mit der Pistole vor mir steht und abdrückt? Dass in Berlin mehrere Tausend Menschen durch KI gesteuerte Drohnen exekutiert werden wie im Gazastreifen?“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite.
Eine Freundin hatte ihm morgens Fotos von den Schäden geschickt, er selbst verbringt gerade seinen Urlaub in Südfrankreich, sagte B.Z: „Parolen, Schmierereien kennt man ja. Krass, dass offenbar jetzt jemand auf mein Konterfei mit einem Hammer eingedroschen hat.“ Er selbst sei aber nach wie vor unerschrocken, da er in der Sonne auf sein Cocktail warte. „Es macht allerdings was mit Mitarbeitern, die um ihre Sicherheit besorgt sind. Die Armen konnten sich keinen Urlaub leisten.“

Der SPD-Mann hatte sich zuvor immer wieder kritisch zum Vorgehen der israelischen Regierung in dem Krieg geäußert und auch die Bundesregierung dahingehend kritisiert. Das dies nicht ausreicht, habe er vielleicht nun auch verstanden. Er stehe mit seinem Gesicht und seinem Namen für eine Partei, die in Regierungsposition ist und somit auch verantwortlich für die massive Repression gegen Pro-Palästinensischen Aktivist:innen ist. Er hat die Wahl die Partei zu verlassen und sich gegen eine politische Karriere zu entscheiden.

Und weiter: „Berlin muss in diesem Konflikt ein Ort sein, wo das Miteinander, der Zusammenhalt und der Widerstand im Mittelpunkt stehen. Berlin ist kein Nebenkriegsschauplatz. Hier werden Waffendeals koordiniert, wirtschaftliche Interessen durchgesetzt und politische Freiheitskämpfe bekämpft. Es ist das Herz der Bestie.“

Quelle: springer

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passiert am 06.08.24