Solidarität mit Rigaer 94 – Bannerdrop in der entmieteten RULE1 (Dresden)
Heute Abend wurden mit einem Banner Solidaritätsbekundungen aus Dresden nach Berlin zu der aktuell unter Bullenbelagerung stehenden Rigaer 94, einem der letzten großen autonomen Freiräume Berlins, gesendet. Um die Rigaer Straße vollzieht sich bereits seit Jahren ein absolut unwürdiges Schauspiel, der Berliner Senat und die Hauptstadtbullerei versuchen immer wieder aufs neue das besetzte Haus loszuwerden und wollen immer mal wieder unter fadenscheinigen Argumenten in das Haus eindringen. Seit einiger Zeit wird dafür der Vorwand der Brandschutzprüfung genutzt, eigentlich eine Formalität, bei der eine brandschutzprüfende Person die Räume inspiziert und im schlimmsten Fall muss nachgebessert werden. Was aktuell passiert, ist dass statt eine Brandschutzprüfung durchzuführen, ein Großaufgebot an Bullen erst den halben Kiez um die Rigaer zur Sperrzone erklärt und anschließend das Haus stürmt. Diese Bullenpraktik ist nicht neu, erst im Sommer konnte ein ähnliches Schauspiel knapp verhindert werden und die Angriffe von Seiten staatlicher Akteur:innen gibt es seit Bestehen des Projektes immer mal wieder. Wir senden solidarische Grüße an die Genoss:innen in Berlin und besonders in der Rigaer, die sich den Angriffen immer wieder zur Wehr setzen und es den Cops so schwer wie möglich machen in das Haus reinzukommen. Macht weiter so und setzt euch mit allem zur Wehr, was möglich ist. Für uns ist völlig klar, Gewalt als Mittel der Verteidigung von Freiräumen ist legitim.
Der Ort für die Banneraktion in Dresden wurde dabei nicht zufällig gewählt, das Haus auf der Rudolph-Leonhardt-Straße 1 war bis vor Kurzem einer der wichtigsten Orte im Dresdner Hechtviertel, hier wurde selbstverwaltetes Wohnen praktiziert und der Gemeinschaftsgarten Hechtgrün wurde von hier aus initiiert. Gerade als die Bewohner:innen das Haus selbstorganisiert kaufen wollten, wurde es doch an eine Projektentwicklung verkauft und die Menschen Stück für Stück aus dem Haus getrieben, sodass es seit einigen Wochen endgültig leer ist und vermutlich bald luxussaniert wird. Die RuLe1 ist dabei das nächste Opfer der massiv voranschreitenden Gentrifizierung im Dresdner Hechtviertel, erst die beiden Luxusneubauten am Bischofsplatz und jetzt direkt daneben dann bald die kapitalistische Entstellung der RuLe1. Was die Banneraktion zeigen soll, ist folgendes: Der Kampf ist noch nicht vorbei, nicht in Berlin und nicht in Dresden. Es wird immer Menschen geben, die sich gegen die Gentrifizierung und die darauf folgenden Mietsteigerungen im und Verdrängungen aus dem Viertel zur Wehr setzen. Es wird euch nicht einfach gemacht werden, liebe Immobilienentwickler:innen dieser Welt, keine Angst! Wohnen darf keine Ware sein, Menschen sollten nicht dafür bezahlen müssen, wohnen zu können. Elementare Grundbedürfnisse müssen allen Menschen kostenlos zur Verfügung stehen, niemand sollte den Wohnort verlassen müssen, weil die Mieten zu teuer sind, das ist einfach absurd.
Von daher ist die Lösung einfach: Hausbesitzer:innen endlich enteignen und Bullen aus den Kiezen jagen!