Monatsrückblick Juni
Langsam wird es Sommer in Berlin und besonders hitzig ging es diesen Monat wieder einmal in der Rigaer Straße zu. In der Folge erschienen zahlreiche Artikel aus anderen Städten auf Kontrapolis, die aufgrund ihres direkten Bezuges zu Kämpfen in Berlin nicht nur unter ‚Global‘ sondern diesmal auch in der Kategorie ‚Praxis‘ veröffentlicht wurden.
Werden viele Texte zu einem Thema in kurzer Zeit veröffentlicht, können diese schnell andere Texte in den Hintergrund schieben. Soweit möglich, versuchen wir dem mit wechselnden Beiträgen in den ‚Highlights‘ entgegenzuwirken.
An dieser Stelle weisen wir nochmal auf einen jener Highlight-Texte: „Das Patriarchat im Mikrokosmos stürzen“ hin.
Diesen Monat nicht veröffentlicht wurde ein Artikel, der sich in einer Mischung aus Tagebucheintrag und Cholerik über spendensammelnde links-liberale Sozialwissenschaften-Studierende auslässt. So interessant das Thema möglicherweise sein könnte, für spontane Internet-Kommentare gibt es sicherlich bessere Seiten.
Zu einem Artikel (Visit Iran) über eine Plakataktion in Neukölln erreichten uns Einwände, die die Veröffentlichung dieses Textes kritisierten. Daher noch ein paar Anmerkungen, weshalb wir uns entschieden haben, den Text zu veröffentlichen bzw. nicht zu löschen:
Ganz grundlegend sehen wir kontrapolis.info als Teil einer Infrastruktur, deren vorrangiger Zweck es ist, Einzelpersonen und Gruppen eine Veröffentlichung ihrer politischen Praxis und Positionen zu ermöglichen. Wir sehen es daher auch nicht als Aufgabe der Moderation, Artikel politisch abzusegnen oder zu kommentieren. Nichts desto trotz ergeben sich aus unserem Selbstverständnis und Moderationskriterien natürlich einige Ansprüche an publizierte Artikel. Zu unseren Ansprüchen gehört aber auch, Kontrapolis als eine Plattform für verschiedenste Positionen, Strömungen und Aktionsformen zu etablieren/zu erhalten. Daraus ergeben sich in der Moderationspraxis mitunter Widersprüche, die nicht immer zu lösen sein werden. Im Zweifel finden wir es jedoch wichtiger, die Hürden für eine Löschung möglichst hoch beizubehalten.
Im konkreten Fall des hier erwähnten Artikels haben wir uns daher – ungeachtet unserer Meinung zu einzelnen Passagen – gegen eine Ablehnung/Löschung entschieden. Alle Nutzer*innen der Seite dürften selbst in der Lage sein, den Text politisch einzuordnen, zu bewerten und gegebenenfalls eine Kritik, Gegendarstellung etc. zu veröffentlichen.
Wie manchen von Euch aufgefallen sein dürfte, war Kontrapolis diesen Monat einmal für fast 24 Stunden nicht erreichbar. Soweit wir wissen, lag das an technischen Problemen auf die wir keinen Einfluss hatten und betraf somit auch nicht nur diese Seite. Währenddessen hat de.indymedia.org immer noch mit Angriffen auf ihre Seite zu kämpfen. Mit dem Tor-Browser ist Indy über http://4sy6ebszykvcv2n6.onion derzeit aber verlässlich erreichbar.
Zum Schluss wollen auch wir darauf hinweisen, dass derzeit am Landgericht Berlin ein Prozess gegen den Gefährten Cem geführt wird, in dem nicht nur mehrere Aktionen der RAZ angeklagt sind, sondern auch die Produktion der klandestinen Zeitschrift ‚radikal‘. Unterstützt den Gefährten! Weitere Infos finden sich hier.
Kontrapolis