Auch am Samstag Krawall: 76 Festnahmen und 46 verletzte Polizisten bei „Köpi“-Räumung

Es ist eine erschreckende Polizei-Bilanz: Im Rahmen der „Köpi“-Räumung und bei den diversen Protesten davor und danach wurden 46 Polizisten verletzt. 76 Personen wurden vorläufig festgenommen, wie die Polizei am Samstagabend mitteilte.

Demnach gab es auch im Laufe des Samstags wieder Angriffe von Linksautonomen. Unbekannte hätten die vom Eigentümer eingesetzten Sicherheitsmitarbeiter attackiert, warfen aus einem Haus in der Köpenicker Straße gezielt Flaschen und Steine und zündeten Pyrotechnik. Verletzt wurde bei dem Angriff niemand. Die Polizei weitete die eingerichteten Absperrungen zum Schutz der Arbeiter aus.

Denn nach der Räumung rückten am Samstag auf dem 2600 Quadratmeter großen Areal gleich die Bagger an. Der Eigentümer will wohl schnell Fakten und Baufreiheit schaffen.

Allein 17 Menschen – 12 Männer und 5 Frauen – wurden im Zuge einer Demonstration unter dem Motto „Köpi bleibt! – Keine Räumungen in Berlin“ am Freitagabend im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vorläufig festgenommen, wie es in der abschließenden Bilanz heißt.

Es seien Strafermittlungsverfahren unter anderem wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und tätlichen Angriffs, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet worden.

Bei dem von gewalttätigen Ausschreitungen begleiteten Aufzug wurden den Angaben zufolge 40 Polizisten verletzt – 31 Männer und 9 Frauen.

Die Zahl der Einsatzkräfte im Zeitraum vom 14. bis 16. Oktober betrug demnach „rund um die Uhr im Wechsel“ rund 3500. Dabei bekam die Berliner Polizei Unterstützung aus acht Bundesländern: Brandenburg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bremen. Obendrein half die Bundespolizei. 

Die Nacht zum Samstag war noch geprägt von Vandalismus und Krawall mit der Polizei: Bei einer Kundgebung mit 5000 linksautonomen Demonstranten kam es bei der Route durch Neukölln und Kreuzberg immer wieder zu Flaschenwürfen auf Polizisten. Einzelne Krawallmacher zerstörten zudem Scheiben parkender Autos.

Berlins Innensenator Andreas Geisel hat die Gewalt und Ausschreitungen scharf verurteilt. „Was wir gestern erlebt haben, ist keine politische Haltung, sondern blinde Zerstörungswut“, sagte der SPD-Politiker.

„Es ist destruktiv und löst kein einziges Problem. Der Staat wird Gewaltandrohungen nicht weichen. Rechtsstaatlichkeit ist ein hohes Gut und muss sich immer durchsetzen.“ 

https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/76-festnahmen-und-46-verletzte-polizisten-bei-koepi-raeumung

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passiert am 16.10.21