Neues Netzwerk selbstorgansierter Infoseiten
Nach der Abschaltung von linksunten.indymedia vor genau 5 Jahren, waren wir uns sehr schnell einig, dass wir für Berlin und Umland eine Seite wollen und brauchen, die diese Aufgabe zukünftig tragen kann. Daraus entstand Kontrapolis.
Heute wollen wir euch einen weiteren Schritt vorstellen. Zusammen mit anderen Kollektiven haben wir uns als Netzwerk unter dem Namen radikal.news zusammengeschlossen:
RADIKAL.NEWS
Nachrichten von Unten
radikal.news ist ein Netzwerk selbstorganisierter Infoseiten im deutschsprachigen Raum. Auf diesen Seiten ermöglichen wir es Gruppen und Personen Nachrichten, Analysen, Termine und Debatten aus einer revolutionären und emanzipatorischen Perspektive zu veröffentlichen und zu lesen. Auf radikal.news findet ihr alle veröffentlichten Artikel der beteiligten Seiten, EmRaWi, Knack[Punkt], tumulte, Kontrapolis und Barrikade.
Die Stärke dieses Netzwerks besteht aus dem politischen und technischen Austausch der lokalen Kollektive.
Wir möchten heute mit unserem Projekt erstmalig öffentlich auftreten, weil genau vor 5 Jahren, am 25.08.2017, die Plattform linksunten.indymedia von den deutschen Repressionsbehörden in Folge der G20 Krawalle abgeschaltet wurde. Großer Dank an die Mitstreiter*innen, die die Seite jahrelang betrieben haben [Link zum Archiv].
Nach dem Abschalten von linksunten.indymedia blieb eine Lücke zurück. Geblieben ist: Don‘t hate the media, be the media!!!
Es entstanden neue Kollektive und daraus das Netzwerk, um den Ansatz von selbstorganisierten, unabhängigen Online-Medien, von der Bewegung für die Bewegung, weiter zu verfolgen.
Die Websites von radikal.news haben alle einen starken lokalen Fokus, der für die Sichtbarmachung der jeweiligen Schwerpunkte und Kampffelder wichtig ist. Erst durch die Kenntnis von verschiedenen Ansätzen und Analysen kann Bezugnahme unter den Regionen ermöglicht werden. Überregionale Kontakte und globale Vernetzungen sollten Ziele unserer Interventionen sein und können uns im Widerstand stärken.
Berichte, Diskussionspapiere sowie politische Erklärungen sind wichtiger Bestandteil unserer Praxis. Über Kämpfe und politische Auseinandersetzungen können vor allem die Menschen schreiben, die sich an ihnen beteiligen. Die Praxis hinter unseren Webseiten ist nichts Starres, sie wird geprägt von euren Beiträgen und eurer Gestaltung.
Die ausschließliche Nutzung von social media kritisieren wir, da es keine unabhängigen Medien sind und beispielsweise Faktoren wie Trend, Vermarktung, Schnelllebigkeit und Sensation im Vordergrund stehen. Die Kontrolle über Nachrichten und geteilte Ideen liegt dort bei kapitalistischen Konzernen. Die Nutzung dieser Plattformen stabilisiert deren Machtstellung und liefert sensible Daten an die Repressionsbehörden. Unabhängige Medien, die anonym genutzt werden können, bleiben elementar um die für unsere Kämpfe nötigen Debatten fern von staatlicher Zensur führen zu können.
Unser Zusammenschluss macht uns gegenüber staatlicher Repression stärker. Durch gegenseitige Hilfe werden wir resistenter gegen Versuche der Zensur und des Abschaltens einer einzelnen Seite oder anderer Angriffe.
Als Netzwerk wollen wir spektrenübergreifend sein, sich auszutauschen kann neue Perspektiven aufzeigen und eine Vernetzung und Weiterentwicklung ermöglichen.
Ein weiteres Ziel des Netzwerkes ist es, neue Kollektive bei der Gründung einer lokalen Website zu unterstützen. Wir wollen gerne Knowhow, Ressourcen und Erfahrungen an motivierte Gruppen weitergeben. Medienarbeit müssen wir in die eigenen Hände nehmen! Bildet Infobanden!
„Bewegungen müssen Spuren ihrer Leidenschaft für zukünftige Generationen hinterlassen, denn vergessene Kämpfe sind verlorene Kämpfe.“ (linksunten.indymedia)
EmRaWi | Knack[Punkt] | tumulte | Kontrapolis | Barrikade