„Dialoge mit Öcalan“ – Politischer Montagssalon im Café Morgenrot, 16.01.23, 19 Uhr, Kastanienallee 85
„Die Religion ist größtenteils moralischer Widerstand“ – Abdullah Öcalan
Der Nahe Osten ist die Geburtsstätte vieler Weltreligionen wie dem Judentum, dem Christentum, dem Islam etc. Und bis heute spielen Religion und Glaube im Nahen Osten eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Das alltägliche Leben ist eng mit religiösen Vorstellungen verbunden und jede politische Bewegung, die gesellschaftliche Entwicklungen mit gestalten will, muss sich mit den Fragen von Glaube und Religion beschäftigen.
Abdullah Öcalan wirft einen differenzierten Blick auf das Thema. Den Ursprung der Vorstellung von Göttlichkeit verortet er in der Heiligsprechung der gesellschaftlichen Existenz an sich. Aus den mythologischen Glaubenssystemen bildeten sich die ersten Religionen, bis hin zu den monotheistischen Weltreligionen. Diese Entwicklungen von Glaubenssystemen und Religionen, ordnet Öcalan in die Entwicklung von Herrschaft, Macht und Patriarchat ein. Genauso analysiert er die Bedeutung von Religion und Glaube für den Widerstand einer freien und demokratischen Gesellschaft. In dem Moment, in dem sich Macht und Staat innerhalb der Gesellschaft institutionalisierten, wurden die Attribute der Heiligkeit und Göttlichkeit der gesamten Gesellschaft entzogen und jenen zugesprochen, die Macht und Staat besaßen. Laut Öcalan weist die Entwicklung der Religionen im Lauf der Zivilisationsgeschichte einen Doppelcharakter auf: Zum einen waren Religion und Gott mit den Begriffen Angst, Bestrafung, Krieg und Unterdrückung aufgeladen. Zum anderen aber sind Religion und Gottesidentitäten in der moralisch-politischen Gesellschaft genauso sehr mit den Begriffen Mut, Verzeihung, Hoffnung, Friede und Liebe verbunden. Somit spielen Glaube und Religion auch im Aufbau des ‚Demokratischen Konföderalismus‘ eine wichtige Rolle.
Diese Themen und ihre Bedeutung für uns wollen wir im ‚Politischen Salon‘ am Montag, dem 16.1.2023 um 19.00 Uhr im Café Morgenrot vorstellen und gemeinsam diskutieren.
passiert am 16.01.22